{Rezension} Sex & Vanity – Inseln der Eitelkeit von Kevin Kwan

Lucie reist für die Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin nach Capri, wo sie dem gutaussehenden George zum ersten Mal begegnet. Trotz ihrer anfänglichen Abneigung begegnen sie sich auf der Insel immer wieder und ihre Vorbehalte bröckeln. Die sommerliche Romanze endet jedoch noch bevor sie überhaupt erst beginnen konnte.

Jahre später lebt Lucie in New York in Saus und Braus und hat sich den wohl begehrtesten Junggesellen am Markt geangelt, der nun ihr Verlobter ist. Genau da taucht George wieder in ihrem Leben auf und Lucie versucht gegen die hochkommenden Gefühle weiter an ihren Hochzeitsplänen festzuhalten…

Kevin Kwan hat sich mit seiner »Crazy Rich Trilogie« in mein Bücherherz geschrieben und umso gespannter habe ich natürlich sein neues Werk »Sex & Vanity – Insel der Eitelkeiten« erwartet.

Auch in diesem Roman widmet sich der Autor der illustren High-Society-Szene, dieses Mal entführt er seine Leser*innen aber auf die malerische Insel Capri, wo sich zwischen Lucie und George nach dem Grundsatz Gegensätze ziehen sich an zwischen dem Hochzeitsprogramm, Strandspaziergängen und Frozen Granitas eine greifbare Romanze entspinnt.

Die Geschichte basiert in ihren Eckpfeilern auf dem Klassiker »Zimmer mit Aussicht« von E. M. Forster und transformiert die um 1900 angesiedelte Geschichte in die moderne und äußert glamouröse Welt der Upperclass.

Echte WASPs wie Cacky mussten keine Partys schmeißen, sich bei »Society-Events« fotografieren lassen oder Museumsflügel stiften, um ihre gesellschaftliche Position zu untermauern – weil sie von Geburt an privilegiert waren.
Sex & Vanity, Seite 209

Kevin Kwan legt mit diesem Roman einen etwas einfacher gestrickten Plot vor als es in der »Crazy Rich«-Trilogie der Fall war und dennoch konnte er mich schon nach den ersten Seiten mit seinem gewinnenden Schreibstil, gespickt mit einer Nuance gut dosiertem Humor, insbesondere der scharfen Betrachtung gesellschaftlicher Strukturen in der Luxuskategorie um den kleinen Finger wickeln.

Die Charaktere von Lucie und George bleiben etwas flach, dafür bekommt das Setting, welches von den träumerischen Gassen und türkisgrünem Meer Capris in die turbulenten Straßen und Nobel-Restaurants Manhattans sowie die luxuriösen Anwesen in East Hampton entführen, eine einnehmende Rolle übertragen. Immer im Blick die ironisch aufgeschlüsselte Perspektive auf die herrlich verqueren Vorgänge und den Dekadentismus bei den Superreichen, die eine gewisse Komik nicht entbehren.

»Na ja, es war jetzt nicht gerade ein Mister-Darcy-kniet-sich-in-den-Schlamm-Moment«, konterte Marian, obwohl sie das ganze Spektakel insgeheim ziemlich berührt hatte.
Sex & Vanity, Seite 196


Ein literarischer Sommerflirt zwischen Romanze und Gesellschaftsporträt mit feinsinnigem Unterhaltungsfaktor!

★★★★☆

*WERBUNG*


Titel: Sex & Vanity – Inseln der Eitelkeit
Originaltitel: Sex and Vanity
Autor: Kevin Kwan
Übersetzerinnen: Lisa Kögeböhn, Anna-Christin Kramer
Genre: Gegenwartsliteratur
Verlag: Kein & Aber
ISBN-13: 978-3036958354
Format: Flexcover
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preis: 20,00 €
Erschienen: 1. September 2020

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Kevin Kwan wurde 1973 in Singapur geboren und zog als Kind mit seiner Familie in die USA. Von der TIME wurde er auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten gesetzt. Die Bände seiner Crazy-Rich-Trilogie waren Spiegel-Bestseller und wurden in 35 Sprachen übersetzt. Kevin Kwan lebt in Los Angeles.

Quelle: Kein & Aber Verlag


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