{Rezension} Im Schatten des Granatapfelbaums von Tariq Ali

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Titel: Im Schatten des Granatapfelbaums
Originaltitel: Shadows of the Pomegranate Tree
Autor: Tariq Ali
Übersetzerin: Margarete Längsfeld
Genre: Historischer Roman
Verlag: Heyne Verlag
ISBN-13: 978-3453082311
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 288 Seiten
Preis: 8,99 €
Erschienen: Dezember 1994

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Beschreibung

Granada im 15. Jahrhundert.

Das spanische Königshaus erobert sich sein Land zurück. Infolge dessen finden Buchverbrennungen statt und die muslimischen Bürger sehen sich gezwungen zum Christentum zu konvertieren, da schon bald ein Leben als Anhänger des Islams oder als Anhänger des Judentums gefährdet ist. Mitten im Geschehen müssen die Familienmitglieder der muslimischen Huydal Familie einen Weg in die unsichere Zukunft finden.

Meine Meinung

Der historische Roman „Im Schatten des Granatapfelbaums“ von Tariq Ali spielt um das Jahr 1490 in Granada (im maurischen Spanien). Tariq Ali erzählt von der turbulenten Zeit während der Reconquista und schildert eindrücklich die Ereignisse, die sich zu dieser Zeit in einer gläubigen muslimischen Familie abspielen.

Während des Handlungsverlaufs lernt man die fein gezeichneten Charaktere der einzelnen Familienmitglieder kennen und lieben. Besonders den jungen Yasid und seine Schwester Hind mit ihrer weltoffenen unglaublich liebenswürdigen Art hatte ich schnell in mein Herz geschlossen.

Die Reconquista beschwört schrecklichen Ereignisse herauf, die für eine ordentliche Gänsehaut sorgen. Wie gebannt habe ich die weitere Entwicklung verfolgt und bin gar nicht mehr aus dem Staunen heraus gekommen. Unglaublich wie eine weltoffene Religion unterdrückt und verbannt wird, und wie stark es die Zukunft einer Familie beeinflusst, die normalerweise glücklich hätte sein müssen.

Besonders die Einblicke in den friedlichen islamischen Glauben und wie dieser im Alltag einer maurischen Familie praktiziert wird, fand ich äußerst interessant. Mindestens ebenso beeindruckt war ich von Yasids älterem Bruder Suhayr, der mutig seinen Weg geht und bereit ist für die Sicherheit seiner Familie (und die seines Volkes) alles aufzugeben.

Das einstmalige friedliche Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden wird zwar angeschnitten, hätte meiner Meinung nach aber noch mehr Beachtung verdient. Schlussendlich erlebt man in diesem Roman hautnah die Zerstörung eines solchen Friedens mit.

Über den Autor

Tariq Ali wurde 1943 in Lahore (damals Britisch-Indien, heute Pakistan) geboren. Als 20-Jähriger emigrierte er nach London, wo er Politik und Philosophie studierte und 1968 zum Führer und Vordenker der internationalen Studentenbewegung wurde. Heute arbeitet er als Schriftsteller, Filmemacher und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Weltgeschichte und -politik, Bühnenstücke, Drehbücher und Romane. (Quelle: Heyne Verlag)

Fazit

Ein beeindruckender Roman über den islamischen Glauben, die Zwangskonvertierung zum Christentum. Das Ganze vor der malerisch schönen Kulisse des maurischen Spaniens!

★★★★☆

4 Kommentare

  1. Ah, da werden Erinnerungen wach! Ein wirkliches tolles, gut geschriebenes Buch. Und das Cover mag ich noch immer ;-)
    Liebe Grüsse, Anya

  2. Hallo Steffi :)
    Die Rezension macht Lust auf „mehr“ ;) – und schwupps, auf der Wunschliste :)
    Liebe Grüße
    Lisa

    • Hi Lisa,
      freut mich sehr, dass du durch meine Rezension Lust auf das Buch bekommen hast. Ich kann es auch als Urlaubslektüre für den Strand empfehlen :) Die Geschichte lässt sich in einem sonnenverwöhnen Land einfach noch schöner lesen.

      Liebe Grüße
      Bella

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