{Rezension} Licht von Anthony McCarten

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Titel: Licht
Originaltitel: Brilliance
Autor: Anthony McCarten
Übersetzer: Gabriele Kempf-Allié, Manfred Allié
Genre: Sonstige Belletristik
Verlag: Diogenes
ISBN-13: 978-3257069945
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 368 Seiten
Preis: 24,00 €
Erschienen: Februar 2017

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Beschreibung

Licht. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit, die Dank des Erfinders Thomas Alva Edison den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen fand. Die fesselnde Geschichte auf dem Weg zur Elektrizität verbindet zwei der unterschiedlichsten Männer überhaupt: Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne, Besitzer von zahlreichen Patenten und den reichsten Mann der Welt, J. P. Morgan, der seine Genialität an der Wall Street unter Beweis stellte. Zusammen wollen sie die Welt erleuchten. Im skrupellosen Wirtschaftskampf setzt sich der Erfinder einer Welt aus, der er nie angehören wollte und die seine Moral und Überzeugungen schwer in Mitleidenschaft zieht. Der Kampf zwischen Macht und Geld machen es Edison immer schwerer sich selbst treu zu bleiben.

50 Jahre nachdem Thomas Alva Edison die Glühbirne erfand, soll ihm zu Ehren eine Parade statt finden, doch an Edison haben mittlerweile die scharfen Zähne der Zeit genagt und er findet die Menschen sollten ihn nicht für seine Forschung und Erfindung im Bereich der Elektrizität ehren, denn diese hat neben dem Guten auch eine Menge Schlechtes, ja sogar den Tod hervor gebracht hat.

Meine Meinung

Aus eigenem Antrieb hätte ich mich mit großer Wahrscheinlichkeit nie so richtig mit dem Erfinder Thomas Alva Edison auseinander gesetzt, doch Anthony McCarten ist es in seinem neusten Roman „Licht“ eindeutig gelungen mein Interesse zu wecken und mir das Tor zu der spannenden Welt der großen Entdecker und Erfinder aufzustoßen.

…immer die gespannte Erwartung auf das, was dieser großartige Verstand als Nächstes hervorbringen würde-, denn nur wenige waren geboren und wandelten auf Erden, um etwas Gutes aus dem Fluss ihrer Gedanken zu bergen, und nur eine Handvoll davon machte aus dem Ergebnis etwas, das von Nutzen für die Menschheit war.Seite 335

Der Schriftsteller Anthony McCarten verwebt in seinem Roman historische Fakten und Fiktion zu einer mitreißenden Lebensgeschichte über den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison. Am Ende seines Lebens angekommen wartet Edison an einem einsamen Zuggleis und lässt sein erstaunliches Leben Revue passieren. Ohne jegliche Schulbildung ist es Edison mit Verstand, Erfindergeist und harter Arbeit gelungen Großartiges zu leisten. Seine größte Erfindung, die Glühbirne, zieht die Aufmerksamkeit des Unternehmers und Privatbankiers John Pierpont Morgan auf sich. Dieser wittert die große Chance, Geld und Ruhm mit der weltweiten Elektrifizierung zu erlangen. Trotz Edison’s Bedenken an einer Zusammenarbeit und seinen Vorbehalten gegenüber der Unternehmerbranche willigt er in die Zusammenarbeit mit J. P. Morgan ein.

Gerade erst hatte er beschlossen, Geschäftsmann zu werden, und schon spürte er in seinem Inneren die Aufgewühltheit, die Nervosität des modernen Lebens.Seite 120

Atemberaumbend gut wurde die Atmosphäre die den Geist der Gesellschaft und Wirtschaft während der Industrialisierung einfängt zwischen den Zeilen untergebracht. Der Wettstreit zwischen den Teams Thomas Alva Edison/J. P. Morgan und Nikola Tesla/George Westinghouse bietet genügend Stoff für eine mitreißende und fesselnde Geschichte. Dies hat Anthony McCarten perfekt aufgegriffen und in Szene gesetzt.

Anthony McCarten hat einen wunderbaren Erzählstil gewählt und verleiht den einzelnen Szenen eine Dynamik und Spannung, die einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lassen möchten. Ehrlich gesagt habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Vor allem die Hauptprotagonisten Edison und J. P. Morgen sind fein gezeichnet, dabei sind sie so unterschiedlich wie Licht und Dunkelheit. Etwas zu kurz kam mir dabei die Persönlichkeit von Nikola Tesla, die trotz des wirtschaftlichen Wettstreits moralisch und menschlich gesehen wahre Größe bewiesen hat.

»Damit, dass man die Welt verbessert, verdient man kein Geld. Nur mit ihrer Zerstörung.«Seite 21

Fazit

Fiktion und Realität in perfekter Symbiose. Dieser Roman über große Erfinder und die Macht des Geldes lässt einen garantiert nicht mehr so schnell los.

★★★★★

Über den Autor

Anthony McCarten, geboren 1961 in New Plymouth/Neuseeland, schrieb als 25-Jähriger mit Stephen Sinclair den Theaterhit ›Ladies Night‹, in der unautorisierten Filmadaption (›The Full Monty/Ganz oder gar nicht‹) eine der weltweit erfolgreichsten Filmkomödien. Es folgten weitere Romane, Theaterstücke sowie Drehbücher (u. a. zum internationalen Filmhit ›The Theory of Everything‹, Nominierung für die ›Beste Drehbuchadaption‹). Er lebt in London. (Quelle: Diogenes/Foto: © Privat)

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5 Kommentare

  1. Wenn dich das Thema nun auch allgemein reizen sollte, ich habe vor kurzem „Die letzten Tage der Nacht“ von Graham Moore gelesen. Da ging es um den Patentstreit Edison und Westinghouse, Tesla und Morgan hatten auch ihre Auftritte. War ein richtig tolles Buch. :)

    • Das ist ja super – vielen Dank für den Tipp! Das Thema reizt mich jetzt wirklich und ich werde mir gleich mal deine Buchempfehlung ansehen ;)

  2. Eine sehr schöne Rezension. Macht direkt Lust darauf, mir dieses Buch mal näher anzuschauen… Für Abstecher in die Welt der Wissenschaften bin ich ja doch ab und zu mal zu haben ;)

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