{Rezension} Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge von Ruth Hogan

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Titel: Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Originaltitel: The Keeper of Lost Things
Autorin: Ruth Hogan
Übersetzerin: Marion Balkenhol
Genre: Sonstige Belletristik
Verlag: List (Ullstein Buchverlage)
ISBN-13: 978-3471351475
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preis: 18,00 €
Erschienen: Mai 2017

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Beschreibung

Wenn der Schriftsteller Mr. Anthony Peardew unterwegs ist, hält er immer Ausschau nach verlorenen Gegenständen. Diese sammelt und archiviert er in seinem viktorianischen Haus das von einem wundervollen Rosengarten umgeben ist. Sein Ziel ist es, die verlorenen Gegenstände an seine Besitzer zurückzugeben, in der Hoffnung somit gebrochene Herzen (wie seines) zu heilen. Mr. Peardew ist nicht nur Sammler verlorener Dinge, sondern hat selbst vor Jahren etwas verloren, dass ihm sehr viel bedeutet und ihn mit seiner großen Liebe verbindet, die bereits viel zu früh verstarb.

Anthony Peardew ist jedoch schon alt und baut körperlich immer stärker ab. Seine besondere Aufgabe bleibt somit unerfüllt. Doch Anthony hat vorgesorgt indem er seine Haushälterin und Erbin Laura damit betreut, die Besitzer der verlorenen Dinge ausfindig zu machen. Keine leichte Aufgabe, denn außer den erfundenen Geschichten zu einzelnen Gegenständen hat Laura keine Anhaltspunkte.

Meine Meinung

Ruth Hogan erzählt in ihrem Debütroman „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ eine hübsche und leicht romantische Geschichte die zum träumen einlädt. Die Covergestaltung ist wirklich sehr gut gelungen, durch den lilafarbenen Leinenbuchrücken der im Kontrast zu dem türkisfarbenen Einband steht, und das glänzende Coverbild ist das Buch auf jeden Fall schon mal ein Augenschmaus.

Das Setting des viktorianischen Anwesens Padua, das eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre mit sich bringt sowie die Geschichte über einen Schriftsteller, der verlorene Dinge einsammelt, archiviert und Geschichten dazu erfindet, hat mir sehr gut gefallen. Zudem mochte ich das Storytelling von Ruth Hogan sehr gerne, denn zum einen wird die Geschichte aus der Gegenwart erzählt und zum anderen taucht man parallel dazu vierzig Jahre in die Vergangenheit.

Eunice verliebe sich auf der Stelle in den Mann. Körperlich war er eher unauffällig: mittelgroß, mittlere Statur, hellbraunes Haar, angenehmes Gesicht, zwei Augen, zwei Ohren, eine Nase, ein Mund. Zusammen genommen ergaben diese einzelnen Bestandteile jedoch auf magische Weise ein Meisterstück.Seite 25

Aus dem Jahre 1974 bekommt man eine gefühlvolle Geschichte über den Verleger Bomber und seine Assistentin Eunice erzählt, die von Liebe, Freundschaft und Demenz handelt. Obwohl dieser Handlungsstrang neben der Haupthandlung etwas blass wirkt, hat dieser einiges dazu beigetragen die Geschichte in sich abzurunden. Zudem möchte ich die liebevoll gezeichneten Charaktere hervorheben, denn ich fand schnell einen Zugang zu den rundum symphatischen Protagonisten.

Besonders stark ist mir Anthonys lebhafte Nachbarin Sunshine ans Herz gewachsen. Sie leidet am Down Syndrom und strahlt jede Menge Lebensfreude aus, die regelrecht ansteckend ist. Außerdem spricht Sunshines feinfühliges Wesen und kleinere sprachlichen Auswirkungen für die Besonderheit von Menschen mit Down Syndrom. Ich fand es einfach herrlich wie Laura und Co. mit Sunshine umgehen und das einem solch einzigartigen Charakter eine Bühne geboten wird. Schon alleine deshalb sollte man dieses Buch lesen!

Lautlosigkeit ist eine gefährliche Sache. Stille ist absolut solide und zuverlässig, Lautlosigkeit aber ist erwartungsvoll, wie eine bedeutungsschwangere Pause; sie fordert das Unheil geradezu heraus, wie ein loser Faden, der darum bettelt, dass man an ihm zieht.Seite 53

So wundervoll die Geschichte von „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ auch ist, so komme ich leider nicht umhin auch einen Kritikpunkt anzubringen. Ich fand den Plot viel zu vorhersehbar, man konnte lediglich die Puzzleteilchen dabei beobachten wie sie an die richtige Stelle fallen, überraschende Wendungen – Fehlanzeige!

Fazit

Ein Roman der vor allem durch das tolle Setting und eine poetisch-romantische Geschichte begeistert.

★★★★☆

Über die Autorin

Ruth Hogan ist selbst begeisterte Sammlerin von Fundstücken. Sie lebt mit Mann und drei Hunden in einem etwas chaotischen viktorianischen Haus in Bedford, England. Ein schwerer Autounfall und eine Krebserkrankung brachten sie zum Schreiben. Die schlaflosen Nächte hat sie am Schreibtisch verbracht, das Ergebnis ist ihr erster Roman über das Finden von Dingen und Geschichten. (Quelle: Ullstein Buchverlage)


Weitere Rezensionen

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9 Kommentare

  1. Hallo Stefanie
    das Buch hört sich richtig gut an und deine Rezension macht Lust es zu lesen! Mir ist es schon aufgefallen, habe es aber nicht mehr genauer angesehen. Das wird sich nun ändern.
    Liebe Grüsse
    Anya

    • Hallo liebe Anya,
      freut mich sehr, dass dir meine Besprechung Lust auf das Buch gemacht hat. Ich hoffe Dich wird es auch gut unterhalten.
      Liebe Grüße
      Bella

  2. Hallo Bella,
    ich bin gerade mitten im Buch. Was mir nicht so gefällt sind die Geisterrescheinungen. Anfang fand ich einige dieser Details noch charmant, inzwischen nervt es mich ein wenig.
    Doch das Haus und den schönen Garten kann ich mir sehr gut vorstellen. Gerne würde ich dort einziehen und mir von Sunshine „die gute tasse Tee“ reichen lassen.
    Viele Grüße
    Silvia

    • Hi Silvia,

      ohja Sunshine ist so ein liebenwürdiger Charakter und von ihr eine gute Tasse Tee in dem schönen Anwesen serviert zu bekommen wäre einfach unbezahlbar!

      Die Geistereerscheinungen passen meiner Meinung nach auch nicht ganz zur Geschichte. Das hat schon fast etwas von einem Schauerroman.

      Liebe Grüße
      Bella

  3. Hi Bella,
    ich fand diesen Roman durchweg gelungen und dass er etwas vorhersehbar war, hat mich überhaupt nicht gestört., wäre es ein Krimi, hätte ich es allerdings sehr schade gefunden. So habe ich mich einfach an den Figuren und der Verstrickung der zwei Handlungsstränge erfreut, die kleinen Geschichtchen waren das I-Tüpfelchen.
    Liebe Lesegrüße, Heike

    • Hallo Heike,

      ich fand die Figuren und die einzelnen Geschichten zu den Gegenständen auch zauberhaft. Der Roman hat mir ja auch bis auf diesen kleinen Punkt sehr gut gefallen. Vor allem das alte Herrenhaus und den Rosengarten konnte ich mir gut vorstellen und das passte so schön zur Geschichte.

      Liebe Grüße
      Bella

      • Ohja, so ein Haus mit dem tollen Rosengarten würde mir auch sehr gut gefallen :-)
        Liebe Grüße zurück, Heike

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