Retrospektive | Das Jahr geht zu Ende – das war der Dezember 2019

Herzlich willkommen bei meiner »Retrospektive« zum vergangenen Dezember! Die schöne Adventszeit hielt für mich eine Woche Urlaub, ein paar Weihnachtsmarktbesuche und ganz viel gemütliche Zeit im schön dekorierten Zuhause bereit. Welche Bücher und Comics ich gelesen habe und was für einen Eindruck ich von ihnen gewonnen habe, gibt es hier kurz und bündig zusammengefasst.

Zudem gab es in diesem Monat die Buchempfehlungen der literarischen Musketiere bei mir auf dem Blog, welche mit ganz viel Weihnachtszauber vielleicht auch euch begeistert haben? Hier geht es zu den Büchern mit dem gewissen Weihnachtszauber.

Liebhaber*innen von Märchen und Mythen wird die Anthologie »Nebelinsel« von Zoe Gilbert glänzende Augen bereiten, denn die Schriftstellerin erschafft mit ihren märchenhaft-melancholischen Erzählungen eine wunderbar dichte und einhüllende Atmosphäre. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass die einzelnen Geschichten zusammen ein großes Gesamtbild über den mystischen Schauplatz, der Insel Neverness, abgeben.

Eine besonders große Freude hat mir das phantastische Spin-Off zur Malcolm Max Comicserie »Die Fälle von Emmeline & Miranda Finch: Der kopflose Reiter und weitere kuriose Geschichten« von Peter Mennigen & Ingo Römling bereitet. Dieses Mal haben sich der Schöpfer und Illustrator mit Roberta Ingranata, Simone Grünewald & Regina Haselhorst weibliche Unterstützung dazu geholt. Das Endprodukt, eine mitreißende Comic-Anthologie mit spannenden Kriminalgeschichten im viktorianischen London und pfiffigen Mädchen kann sich wirklich sehen lassen.

Auch das nächste Buch »Der Tannenbaum des Todes« von Markus Heitz mit Illustrationen von Ingo Römling, ist eine Anthologie und hält kuriose, skurrile und bissige Geschichten zur Weihnachtszeit bereit. Das Buch ist ideal für alle die sich an einem Lese-Adventskalender erfreuen und zusätzlich den Weihnachtswahnsinn mit einem lächelnden Auge überstehen möchten.

Einfach nur märchenhaft schön ist der neu aufgelegte Comic zu »Das letzte Einhorn« von Peter S. Beagle, Peter B. Gillis & Renae De Liz. Obwohl die Illustrationen von Renae De Liz stark an der Filminterpretation des Klassikers angelegt sind, oder vielleicht auch gerade aufgrund dieser Nostalgie, ist dieser Comic die perfekte vorweihnachtliche Lektüre.

Sehr gespannt war ich auf das neue Werk von Anthony McCarten, dessen Bücher mich bisher immer zu begeistern vermochten. Doch mit der Romanvorlage »Die zwei Päpste« zum gleichnamigen Netflix-Film hat mich der Schriftsteller herb enttäuscht. In diesem Fall ist der Film um längen besser als der Roman, denn dieser hat meine Erwartungen eher getroffen als die trockene und sachliche Buchfassung. Im Film kommt man den zwei unterschiedlichen Kirchenmännern auf berührende Art und Weise, gespickt mit herrlichen Dialogen, näher, während das Buch recht trostlos nur die Lebenswege der Männer abbildet.

Im Kontrast dazu stand dann das dritte Album der abgefahrenen Superhelden-Comic-Reihe »The Umbrella Academy: Hotel Oblivion« von Gerard Way & Gabriel Bá und der erste Band der Comic-Adaption von Kai Meyers Space Opera »Die Krone der Sterne – Nachtwärts« umgesetzt in Zusammenarbeit mit Yann Krehl und Ralf Schlüter, der für kurzweilige galaktische Unterhaltung sorgte. Mit einer weiteren Dosis Superheldenpower versorgten mich die abschließenden Hefte (3 und 4) der DC Serie »Heroes in Crisis« von Tom King und Clay Mann, die mit einem überraschenden Ende aufwarten konnten. Meine Rezensionen zu den Comics werden in Kürze folgen.

Der literarische Ausflug mit dem SciFi Roman »Die Rebellion von Laterre« von Jessica Brody und Joanne Rendell und mit ihrer dazugehörigen Kurzgeschichte »Die Diebin von Laterre«, die sich als Prolog zum Hauptroman lesen lässt, führte mich noch einmal ins Weltall. Die Schriftstellerinnen haben einen fesselnden Roman zu stande gebracht, in dem sie einen dystopischen Handlungsrahmen mit dem klassischen Muster von Victor Hugos Meisterwerk »Les Misérables« verschmelzen lassen. Meine Rezension dazu folgt in Kürze.

Das Lesejahr 2019 hielt für mich mit »Nachttiger« von Yangsze Choo einen krönenden Abschluss bereit. Dieser Roman hat mich vollkommen in seinen Bann gesogen, sodass ich ihn fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Bisher ist mir noch kein verlgeichbares, exotisches und märchenhaftes Werk über das Leben, die Familie und das Leben selbst, dass durch den Einfluss der Traditionen und des Aberglaubens besticht unter gekommen. Unbedingt lesen! Meine Rezension dazu wird in Kürze noch folgen.

Meine literarischen Reiseziele im Dezember sind auf der folgenden Karte mit Pins in der Farbe DUNKELGRÜN markiert.

London – »Die Fälle von Emmeline & Miranda Finch: Der kopflose Reiter und weitere kuriose Geschichten«

Vatikanstadt – »Die zwei Päpste« von Anthony McCarten

Malaysia – »Nachttiger« von Yangsze Choo

Der Dezember schenkte mir mit »Nebelinsel« von Zoe Gilbert und »Nachttiger« von Yangsze Choo gleich zwei Lesehighlights, die beide auf ihre Art und Weise mit ihrem märchenhaften Charme polarisierten. Diese Bücher kann ich euch nur allerwärmstens empfehlen!

Im Gegensatz dazu war ich von Anthony McCartens Werk »Die zwei Päpste« aus den oben bereits genannten Gründen sehr enttäuscht und darum ist das Buch auch mein literarischer Graus im Dezember gewesen.

Das vergangene Lesejahr möchte ich gerne kurz Revue passieren lassen und euch einen kurzen Überblick zu meinen literarischen Highlights und meinen Flops geben. Eine Gesamtübersicht zu meinen in 2019 gelesenen Büchern findet ihr hier.

Meine TOP 10 Bücher aus dem Jahr 2019

1.

»Nachttiger« von Yangsze Choo

Genre: Gegenwartsliteratur

Ein modernes und unglaublich exotisch-märchenhaftes Romanerlebnis. Unbedingt lesen!

2.

»Frankissstein« von Jeanette Winterson

Genre: Gegenwartsliteratur/Utopie

Ein brillianter Roman, der soviel mehr ist als nur eine Liebesgeschichte!

3.

»Ich bin Circe« von Madeline Miller

Genre: Gegenwartsliteratur/Mythen

Griechische Mythologie, die mit einer starken weiblichen Hauptprotagonistin gekonnt kombiniert wird und dadruch in einem frischen Gewand zu begeistern vermag.

4.

»Der Untergang der Könige« von Jenn Lyons

Genre: High Fantasy

Ein phantastischer Epos voller Magie und Götter, der zu fesseln versteht und Lust auf mehr davon macht!

5.

»Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit« von Charlotte Roth

Genre: Roman/Biographie

Eine poetische Romanbiographie über den berühmten Schöpfer phantastischer Welten, Michael Ende, die zum träumen einlädt.

6.

»Nebelinsel« von Zoe Gilbert

Genre: Märchen/Mythen/Fantasy

Mit ihren melancholischen Kurzgeschichten zur mystischen Insel Neverness hat sich Zoe Gilbert direkt in mein Herz geschrieben.

7.

»King of Scars« von Leigh Bardugo

Genre: High Fantasy

Machtkämpfe, Intrigen, politische Strategiespiele sowie unglaublich starke Helden und imposante Kämpferinnen – ein perfekter Auftakt zu Leigh Bardugos nächster Fantasy-Saga.

8.

»Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters« von Christelle Dabos

Genre: Jugendliteratur/Fantasy

Ein beeindruckendes und fantasievolles Debüt und zugleich der Auftakt zu einer Serie, die für einen nächsten Hype sorgen könnte.

9.

»Spuk in Hill House« von Shirley Jackson

Genre: Klassiker/Schauerliteratur

Subtiler Grusel-Horror auf höchstem Niveau und zurecht ein Klassiker der Schauerliteratur!

10.

»Niemalswelt« von Marisha Pessl

Genre: Jugendliteratur/Thriller

Ein mitreißender Thriller der unter die Haut geht und für eine ordentliche Portion Gänsehaut sorgt.

Meine 3 Buch-Flops aus dem Jahr 2019

1.

»Die zwei Päpste« von Anthony McCarten

Genre: Biographie/Roman

Von McCartens neuem Roman hatte ich mir etwas anderes erhofft, und dass er Romanbiographien schreiben kann, hat er immerhin mit »Jack« und »Licht« schon unter Beweis gestellt.

2.

»Lheron« von Roger W. Meier

Genre: High Fantasy

Ungeschliffener Fantasyroman der die Liebe zum Detail erspüren lässt dabei aber zu viele Parallelen zum Klassiker »Der Herr der Ringe« aufweist.

3.

»Das Land Kant« von Jochen Gerbershagen

Genre: Jugendliteratur/Fantasy

Eine gute Grundidee aber die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen.

Abgebrochen

1.

»Moby-Dick« von Hermann Melville

Genre: Klassiker

Nach über 450 Seiten habe ich das Buch abgebrochen, da mir die stark wissenschaftliche Seite des Werkes viel zu trocken war und diese den Romancharakter immer mehr überlagerte.

  • »Die letzten ihrer Art« von Maja Lunde (im Dezember begonnen)
  • »Die 13 ½ Leben des Käpt‘n Blaubär« von Walter Moers (im Dezember begonnen)
  • »Nordische Mythen und Sagen« von Neil Gaiman
  • »Der Mann, der seinem Gewissen folgte« von Janet Lewis
  • »Käsablanca« von Stefan Goebels
  • »Marianengraben« von Jasmin Schreiber
  • »Priest of Bones« von Peter McLean
  • »Die Ilias« von Luc Ferry, Clotilde Bruneau, Pierre Taranzano
  • »Die Arche Neo« von Stéphane Betbeder, Paul Frichet
  • »Saga Band 2 bis 4« von Brian K. Vaughan, Fiona Staples
  • »Die Bücher der Magie« von Kat Howard, Tom Fowler, Gerlinde Althoff
  • »Deadpool killt Cable« von Michael Strittmatter, Gerry Duggan, Scott Koblish
  • »Mystery Crimes«

4 Kommentare

  1. LeseWelle

    Hallo Bella,
    das du Moby Dick abgebrochen hast, macht mich jetzt etwas skeptisch, weil ich es noch dieses Jahr unbedingt lesen möchte. Da bin ich jetzt mal gespannt, ob mir es gefällt.
    Ansonsten kann ich dich mit Der Untergang der Könige und Ich bin Circe voll verstehen, dass du diese beiden Bücher zu deinen Highlights zählst. Die habe ich auch gelesen und fand beide auch sehr, sehr gut! :)
    Ich wünsche dir ein tolles, lesereiches Jahr 2020!
    Liebe Grüße
    Diana

    • Liebe Diana,

      ich habe das Buch schweren Herzens abgebrochen. Eigentlich mag ich Klassiker richtig gerne, doch nach einem recht vielversprechenden Start konnten mich die wissenschaftlichen Ergüsse ohne Aufrechterhaltung eines nötigen Spannungsbogens einfach nicht mehr hinter dem Ofen vorholen. Ich bin gespannt, wie es dir mit dem Buch ergehen wird.

      Liebe Grüße
      Bella

      • LeseWelle

        Meinst du denn es könnte an der Übersetzung gelegen haben? Manchmal macht das ja viel aus. Lese zum Beispiel gerade Der Graf von Monte Christo als Buch, aber für unterwegs auf dem Reader als eBook und habe da zwei unterschiedliche Übersetzungen, die eine etwas moderner.

        • Liebe Diana,

          von Moby-Dick gibt es natürlich auch mehrere Übersetzungen. Da es sich um eine Neuausgabe vom letzten Jahr handelt, denke ich das die Übersetzung von Thesi Mutzenbecher und Ernst Schnabel eine aktuelle sein dürfte.

          Vielleicht ist es auch Geschmackssache – ich denke Biologen haben bestimmt ihre wahre Freude an dem Buch.

          Liebe Grüße
          Bella

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