Retrospektive | Ruck-Zuck vorbei – das war der November 2019

Herzlich willkommen bei meiner »Retrospektive« zum vergangenen November! Dieser meist trübe, verregnete und nebelverhangene Monat hat mich den Platz in meinem gemütlichen Lesesessel noch mehr zu schätzen gelernt. Welche Bücher und Comics ich gelesen habe und was für einen Eindruck ich von ihnen gewonnen habe, gibt es hier kurz und bündig zusammengefasst.

Außerdem gab es von uns literarischen Musketieren auch diesen Monat spannende Empfehlungen für kalte und regnerische Novembertage. Der Beitrag ging dieses Mal bei Gabriela auf Buchperlenblog online: Düstere Buchempfehlungen für den Nebelmonat November.

»Schwarzer Leopard, roter Wolf« von Marlon James, erschienen bei Heyne Hardcore, habe ich mit der lieben Gabriela von Buchperlenblog zu lesen begonnen. Allerdings stellte sich die Fantasy-Lektüre als widerspenstiger heraus als erhofft, sodass Gabriela die Segel strich. Ich habe das Buch dann bis zum Ende gelesen und hege gemischte Gefühle für dieses afrikanische Abenteuer mit einer gewöhnungsbedürftigen Sprache.

Mein nächster Griff landete beim aktuellen Thriller »Das Geschenk« von Sebastien Fitzek aus dem Hause Droemer Knaur. Auch hier konnte ich nicht ganz zufrieden gestellt die Buchdeckel zuklappen. Die Geschichte machte einen sehr konstruierten und unausgegorenen Eindruck auf mich und konnte mich nicht vollkommen überzeugen.

Für etwas Aufheiterung mit dem ein oder anderen Lacher sorgte dann Nanna Johannsson mit ihren Zeichnungen in »Natürliche Schönheit« aus dem Avant-Verlag.

Danach erwartete mich mit dem Roman »Frankissstsein« von Jeanette Winterson, erschienen bei Kein & Aber, ein wahres Buch-Highlight, dass soviel mehr zu bieten hat als der Untertitel »Eine Liebesgeschichte« suggeriert. Diese moderne Adaption von Mary Shelleys Klassiker der Schauerliteratur wird von der preisgekrönten Autorin mit der Entstehungsgeschichte von »Frankenstein« gekonnt in Kontext gebracht.

Die »Paper Girls« Band 2 bis 5 von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang aus dem Cross Cult Verlag haben die nötige Farbe in den tristen November gebracht. Einfach eine coole SciFi Comic-Serie über vier Teenagermädchen aus den 1980ern, die durch die Zeit geschleudert werden und allerhand Abenteuerliches erleben. Das Besondere an der Reihe ist auf jeden Fall die außergewöhnliche Farbpalette von Matt Wilson. Meine Besprechungen zu Band 2, Band 3, Band 4 und Band 5.

Die »Großstadt-Oasen Trilogie« von Ralf Plenz, erschienen im Input Verlag, ist bereits durch ihr Erscheinungsbild einen näheren Blick wert. Während der erste Band »Das kleine Märchenbuch« ein etwas zusammengewürfelten Bericht über die Entstehung eines erfolgreichen Büchleins ohne großen Bezug zu den Protagonisten handelt, wandelt sich der Schreibstil in den nächsten zwei Bänden »Lebe wild und gefährlich, Arthur« und »Arthur ist gefährlich« zu einem Roman, der die Leser*innen in die 1980er Jahre und die links-alternative Szene in Hamburg eintauchen lässt.

Der Splitter Verlag bringt mit dem ersten abgeschlossenen Band aus der Reihe »Mythen der Antike« ein Stück aus der griechischen Mythologie in komprimierter Comic-Form heraus. Der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry erzählt in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau und Zeichnerin Giulia Pellegrini die Geschichte von »Daedalus & Ikarus« wie der Erfinder Daedalus aus Athen verbannt wurde, das Labyrinth für den Minotaurus entwarf und durch seinen Verrat am König Kretas nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seines Sohnes Ikarus in Gefahr brachte.

Der zweite Band aus der Mitford-Saga von Jessica Fellowes, »Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel«, aus dem Hause Pendo (Piper Verlag) lässt einen in die goldenen Zwanziger Jahre eintauchen. Der Roman ist aus der Perspektive des Kindermädchens Louisa im Hause Mitford Manor erzählt und mit ihrer Spürnase ist sie wieder einmal an vorderster Front, wenn es darum geht einen Mordfall aufzuklären, der sich auf dem Anwesen der Mitfords zugetragen hat. Die Geschichte hat zwar historische Persönlichkeiten zum Vorbild, ist ansonsten jedoch rein fiktional.

»Der kleine Lord« von Frances Hodgson Burnett ist in einer wunderschönen illustrierten Ausgabe im Knesebeck Verlag erschienen und den meisten wohl als Film, der immer wieder zur Weihnachtszeit im Fernsehen ausgestrahlt wird, bekannt. Bisher kannte ich nur den Film und muss sagen das Buch ist einfach zauberhaft und in Kombination mit den Zeichnungen von Jan Reiser ist das Buch einfach die perfekte Einstimmung in die Adventszeit.

Meine literarischen Reiseziele im November sind auf der folgenden Karte mit Pins in der Farbe grau markiert.

Hamburg – »Großstadt-Oasen Trilogie« von Ralf Plenz

London – »Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel« von Jessica Fellowes

England – »Der kleine Lord «von Frances Hodgson Burnett


Mein absolutes Highlight in diesem Monat war Jeanett Wintersons Roman »Frankissstein«. Nicht ganz überzeugen konnten mich hingegen die Herren Fitzek und James mit ihren Werken »»Schwarzer Leopard, roter Wolf«« und »Das Geschenk«.

  • »Nachttiger« von Yangsze Choo
  • »Die letzten ihrer Art« von Maja Lunde
  • »Die zwei Päpste« von Anthony McCarten
  • »Nebelinsel« von Zoe Gilbert
  • »Der Tannenbaum des Todes« von Markus Heitz
  • »Die Rebellion von Laterre« von Jessica Brody und Joanne Rendell
  • »Die Fälle von Emmeline & Miranda Finch« von Peter Mennigen, Ingo Römling, Roberta Ingranata, Simone Grünewald und Regina Haselhorst
  • »Die Krone der Sterne« von Kai Meyer, Yann Krehl und Ralf Schlüter
  • »Umbrella Academy: Hotel Oblivion« von Gerard Way und Gabriel Bá
  • »Die 13 ½ Leben des Käpt‘n Blaubär“ von Walter Moers«
  • »Das letzte Einhorn« von Peter B. Gillis, Peter S. Beagle und Renae De Liz

4 Kommentare

  1. Hallo Bella,
    die drei letzten Bücher deiner Leseplanung habe ich alle schon gelesen und mir haben sie sehr gefallen. Bei Hotel Oblivion fand ich die Story total gut, denn manchmal fand ich die Farben und Illustrationen in diesem Band etwas viel. Das letzte Einhorn liebe ich einfach und so musste die Graphic Novel bei mir einziehen und konnte mich total überzeugen. :)
    Und naja, die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär, was soll ich dazu sagen? Ich liebe die Moers Bücher und dieses Buch ist einfach wundervoll. Hast du da die farbig illustrierte Ausgabe? Ich besitze sie leider nicht, überlege aber immer wieder sie mir einfach zu kaufen. :D
    Du kannst dich auf jeden Fall auf gute Bücher freuen.
    Liebe Grüße
    Diana

    • Liebe Diana,

      die Zeit rinnt mir gerade wirklich sehr stark durch die Finger – deshalb komme ich auch erst jetzt dazu dir zu antworten. Ich hoffe du hattest schon schöne Adventstage?

      Ich habe mittlerweile „Das letzte Einhorn“ und die „Umbrella Academy: Hotel Oblivion“ schon von meiner Liste streichen können. Die zwei Comics lassen sich überhaupt nicht miteinander vergleichen und dennoch sind sie beide auf ihre Weise eine Klasse für sich. Gerade „Das letzte Einhorn“ ist perfekt für die Weihnachtstage und zusammen mit dem Soundtrack ein toller Genussmoment.

      Die HC Jubiläumsausgabe ist leider auch nur mit schwarz-weiß Illustrationen – eigentlich Schade, dass sie das nicht wie in der TB-Ausgabe gleich in bunt gemacht haben.

      Herzliche Grüße
      Bella

      • Ach, macht ja nichts. :)
        In der Adventszeit ist alles immer etwas unruhiger. Obwohl ich sagen muss, dass ich dieses Jahr gar nicht so viel Stress habe. Den habe ich hinter mir gelassen.

        Das finde ich auch schade, das sie das nicht direkt mir den farbigen Illustrationen haben. Das würde sich doch schon lohnen.

        Liebe Grüße
        Diana

        • Liebe Diana,

          ich würde mir die Weihnachtszeit auch etwas ruhiger wünschen. Normalerweise nehme ich mir zumindest Zeit um ausgiebig Plätzchen zu backen, aber dieses Jahr habe ich einfach keine Muse dafür.

          Wirklich sehr Schade, dass die HC Jubiläumsausgabe in dieser Hinsicht nicht mit dem Taschenbuch mithalten kann.

          Liebe Grüße
          Bella

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