{Rezension} Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters von Christelle Dabos

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Titel: Die Verlobten des Winters
Originaltitel: La Passe-miroir: Les fiancés de l’hiver
Reihe: Die Spiegelreisende (Band 1 von 4)
Autor: Christelle Dabos
Übersetzer: Amelie Thoma
Genre: Jugendliteratur, Fantasy, All Age Fantasy
Verlag: Insel Verlag
ISBN-13: 978-3458177920
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 535 Seiten
Preis: 18,00 €
Erschienen: 10. März 2019

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Extra-Homepage zu »Die Spiegelreisende«

Die junge Animistin Ophelia ist auf der Arche »Anima« zu Hause und lebt dort mit ihrer großen Familie in harmonischem Zusammenschluss. Neben ihrer Fähigkeit als Leserin, durch die Ophelia die Vergangenheit eines jeden Gegenstands durch eine einfache Berührung ergründen kann, hat sie auch noch die besondere Gabe, durch Spiegel reisen zu können.

Das beschauliche Leben der schüchternen jungen Frau ändert sich schlagartig als Ophelia auf die eisige Arche des »Pols« ziehen soll um den Adligen Thorn zu heiraten. Mit lediglich ihrer Tante Roseline als Anstandsdame an der Seite muss sich Ophelia auf der fremden Arche zurechtfinden. Das stellt sich jedoch als schwieriger heraus als gedacht, denn nicht alle sind der jungen Animistin freundlich gesinnt.

Die französische Autorin Christelle Dabos hat mit ihrem Debütroman „Die Verlobten des Winters“ den ersten Dominostein zu einer erfolgreichen Fantasy-Tetralogie gelegt. Mit den bisher veröffentlichten Titeln aus der Reihe »Die Spiegelreisende« belegte Christelle Dabos bereits in Frankreich, Italien und in den USA die Bestsellerlisten. Beworben mit wohlklingenden Vergleichen zu »Harry Potter« und der »His Dark Materials« Reihe, lässt sich die eigene Erwartungshaltung ganz schön hochschrauben. Zu Recht, obwohl ich nicht unbedingt eine Parallele zu den beiden genannten Erfolgsreihen gezogen hätte, denn Christelle Dabos hat eine ganz eigene und äußerst bezaubernde Fantasywelt erschaffen.

Die Welt wie wir sie kennen wurde zerstört, ein Leben ist nur noch auf einer der einundzwanzig großen Archen oder einer der unzähligen kleinen Archen möglich. Die Geschichte beginnt auf Ophelias Heimatarche »Anima« wo die Wohnhäuser ihre eigenen Gefühle haben und wechselt dann recht schnell auf die »Pol« Arche bei der die Umgebungstemperaturen gleich um mehrere Grade fallen. Denn Ophelia muss nach mehrfacher Ausschlagung einer Ehe die Verlobung mit dem Adligen Thorn akzeptieren, um ihrer Familie keine Schande zu bereiten, und ist so gezwungen ihre geliebte Arbeit aufzugeben, ihre Familie und ihre Heimat zu verlassen.

Durch Spiegel zu gehen heißt indessen, sich selbst gegenüberzutreten. Es braucht Mumm, weißt du, dir selbst in die Äuglein zu gucken, dich so zu sehen, wie du bist, in dein eigenes Spiegelbild einzutauchen. Diejenigen, die ihr wahres Gesicht verbergen, die sich selbst belügen, sich für besser halten, als sie sind, wären dazu niemals imstande. Daher glaub mir, so was findet man nicht alle Tage!
Die Verlobten des Winters, Seite 87



Ophelia, die Heldin der Geschichte ist auf den ersten Blick eine ganz unscheinbare Persönlichkeit, die sich lieber in ihrer Arbeit im Archiv mit Gegenständen beschäftigt, als sich unter Menschen zu mischen. Dazu passt auch ihr Erscheinungsbild, klein, zierlich, in altmodische Omaklamotten gekleidet, mit einer Brille auf der Nase die ihre Farbe je nach Stimmung verändert und das ganze kombiniert mit einem eigensinnigen gestreiften Schal, der zuweilen sehr lebendig werden kann.

Zu Ophelia, Thorn und Co. gibt es im Netz schon so einiges an toller Fanart zu bestaunen. Wie z. B. die folgende Ophelia von Miss-Pannacotta aus Italien.

»Wir haben in der Intendanz angerufen, sobald wir Euer Verschwinden bemerkt haben. Euer Schal war es, der Alarm geschlagen hat.«
»Mein Schal?«
»Dieses Ding hat sämtliche Vasen in Eurem Zimmer umgerissen und uns alle mitten in der Nacht geweckt.«
Die Verlobten des Winters, Seite 203


Thorn hingegen ist ein Charakter, der sich nicht so leicht fassen lässt, er gibt sich mürrisch, emotionslos und unnahbar, wie ein Fels in der Brandung hält Thorn zu seiner Tante Berenilde auch wenn sich dies für Ophelia und den Leser nicht gleich ergründen lässt. Die Familienverhältnisse von Ophelias Verlobten sind ebenfalls nicht so leicht zu durchdringen und so beginnt ein gewagtes Abenteuer für die Heldin mit dem leisen Stimmchen. Genau dieses Katz-und-Maus-Spiel, dass sich aus dieser Konstellation ergibt, hat mir besonders gut gefallen und ist mir auf diese Weise bisher noch nicht in einem Jugend-Fantasy-Roman begegnet.

Es gilt noch zahlreiche andere beeindruckende Persönlichkeiten kennenzulernen, aber es würde einfach zu weit führen auf jeden Protagonisten hier einzugehen. Vielmehr möchte ich euch ans Herz legen die Welt der Archen einfach selbst zu erkunden und dabei Bekanntschaft mit jeder Menge verzückender Charaktere zu schließen. An dieser Stelle möchte ich auch noch Christelle Dabos plastischen Erzählstil hervorheben, der sofort Bilder im Kopf entstehen lässt und durch die besondere Komposition der Sprachgebung glänzt.

Der Reihenauftakt „Die Verlobten des Winters“ konnte bei mir vor allen Dingen durch die fein gezeichneten Protagonisten punkten und wird durch einen faszinierenden Weltaufbau untermalt, der jede Menge Potenzial mitbringt. Für die nächsten Titel der Spiegelreisenden-Reihe erhoffe ich mir allerdings noch etwas tiefer in das Konstrukt der Archen eintauchen zu können.


Fesselnde Fantasy die mit nichts bisher Dagewesenen zu vergleichen ist.

★★★★★

1. 2019 Die Verlobten des Winters 2013 Les fiancés de l’hiver
2. 2019
(ET:27.07.)
Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast 2015 Les disparus du Clairdelune
3. 2020
(ET:20.01.)
Das Gedächtnis von Babel 2017 La mémoire de Babel
4. 2020 ? 2019
(ET:28.11.)
?


Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Mittlerweile sind zwei weitere Bände erschienen, und Christelle Dabos schreibt am Abschluss der Tetralogie.

Quelle: Suhrkamp/Insel Verlag


Seit Harry Potter damals hab ich mich nie wieder so schnell in einer Welt und einem Schreibstil so Zuhause gefühlt.
Lovely Mix

Christelle Dabos wartet mit einem sehr grandiosen Weltenbau, atmosphärischer Magie und fesselnden, vielschichtigen Charakteren auf.
Nightingale’s Blog

Ich bin begeistert und überwältigt von dieser faszinierenden Fantasygeschichte!
Friedelchens Bücherstube

[…]ein gelungener Auftakt, der mich bereits süchtig nach der ‚Spiegelreisenden‘-Saga gemacht hat.
Endlose Seiten

Eine magische Geschichte mit einer außergewöhnlichen Protagonistin und einem zauberhaften Setting.
Lesetraum

Ich will mehr und ich muss wissen, wie es mit Ophelia weiter geht.
Stellette Reads

Die Welt der Archen ist spannend und voller Geheimnisse und konnte mich absolut begeistern.
Buchlieblinge

Es ist eine phantastische Reise, die ich in der Form noch nicht hatte[…]
Tiefseezeilen

Ein sehr gelungener Auftakt mit einer schönen Wortwahl sowie toller Aufmachung.
Nicht noch ein Buchblog!

Die Verlobten des Winters kommt als angenehm unverbrauchte Geschichte daher.
Janis Nebel

Unglaublich originelle Fantasy-Abenteuergeschichte mit einer tapferen Heldin!
My Library of Dreams

Einzigartig, magisch, skurril, herzlich, wunderbar.
Miss Page-Turner

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7 Kommentare

  1. Hallo Bella,
    Dieses Buch hört sich mega schön an! *_* Ich hab noch nie davon gehört vorher, vielen Dank für die Vorstellung! Ich liebe „Der goldene Kompass“ von Philip Pullman, deswegen bin ich sicher, dass es mir auch gefallen wird. :)
    Liebe Grüße, Aurora

    • Liebe Aurora,

      sehr gerne! Ich freue mich, dich auf dieses tolle Buch aufmerksam gemacht zu haben und hoffe dir gefällt es mindestens genauso sehr wie mir :)

      Liebe Grüße
      Bela

  2. Huhu =)
    Schöne Rezension. Mir hat das Buch auch super gefallen, ich habe zwar etwas gebraucht, um in das Buch hinein zu kommen, aber dann hat es mich nicht mehr losgelassen. In Punkto Diversität finde ich es auch besonders schön, mal eine Brillenträgerin als Protagonisten zu haben. Brillen, Zahnspangen, Sommersprossen und co findet man leider viel zu selten und das obwohl ein Großteil der Menschen wenigstens eins davon haben, oder im Leben mal gehabt haben.

    Aber auch sonst sind die Figuren klasse, nicht alle sympathisch, aber auf jeden Fall einzigartig und ich fiebere dem zweiten Band entgegen.

    Der Vergleich mit HP wurde, denke ich, eher im Hinblick darauf, dass es all All-Age Buch sowohl Erwachsene, als auch jüngere Leser begeistern kann, weniger wegen inhaltliche Parallelen.

    Liebe Grüße, Sandra
    PS. Ich habe deine Rezi bei meiner verlinkt ^^

    • Liebe Sandra,

      stimmt schon, man braucht etwas Zeit um die ganzen Protagonisten kennenzulernen und dann muss man sich ja auch noch in der Welt der Archen erst zurechtfinden. Ich freue mich sehr auf Band zwei und bin sowas von gespannt, wie es mit Ophelia weitergehen wird.

      Vielen Dank fürs verlinken – ich habe deine Rezension auch gleich hier verlinkt ;)

      Liebe Grüße
      Bella

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