{Rezension} The Black Coats von Colleen Oakes

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Titel: Black Coats… denn wir vergeben keine Schuld
Originaltitel: The Black Coats
Autorin: Colleen Oakes
Übersetzerin: Friederike Levin
Genre: Jugendliteratur, Thriller, Mädchenthriller
Verlag: Gulliver (Beltz & Gelberg)
ISBN-13: 978-3407789983
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 397 Seiten
Preis: 16,95 €
Erschienen: 21. August 2019

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Der Geheimbund der »Black Coats« hat es sich zur Aufgabe gemacht, gewalttätige Männer, die durch die Justiz keiner gerechten Bestrafung zugeführt werden, eine Lektion zu erteilen. Die begabte junge Läuferin Thea erhält nach dem Tod ihrer Cousine eine Einladung der mysteriösen Vereinigung und sieht damit ihre Chance gekommen, Rache an Natalies Mörder zu nehmen. Je weiter Thea im Bund der »Black Coats« eintaucht, desto mehr stellt sich ihr die Frage, ob Rache wirklich für Gerechtigkeit sorgen kann? Mit den ersten Zweifeln kommt bei ihr der Gedanke auszusteigen auf. Doch da ist es längst zu spät, um der gut vernetzten Organisation entkommen zu können.

Durch eine mysteriöse Einladung aus dem Hause Beltz & Gelberg wurde ich auf den Jugendthriller »Black Coats…denn wir vergeben keine Schuld« von Colleen Oakes aufmerksam. Genau wie Thea wusste ich überhaupt nichts über den Orden der Black Coats und folgte neugierig der Einladung…

»Das oberste Ziel unserer Arbeit ist es, Gewalt in der realen Welt innerhalb des Systems erfolgreich zu bekämpfen.«
The Black Coats,
Seite 39

Zwischen den Buchdeckeln erwartete mich eine nervenaufreibende Geschichte über Verlust, Trauer, Rache und Gerechtigkeit, die ein geheimnisumwobener Orden durch Selbstjustiz herzustellen versucht. Genauer gesagt geht es um Gewalt an Frauen und Frauen die es satt haben länger tatenlos zuzusehen, wie die Täter ungestraft davonkommen. Nach einem kurzen Prolog lernt man auf wenigen Seiten die junge Hauptprotagonistin Thea kennen, welche sich nach dem Mord an ihrer Cousine Natalie erst nach der Aufnahme im Orden der Black Coats wieder richtig lebendig fühlt.

Nach und nach lernt man zusammen mit der Hauptprotagonistin die Strukturen der »Black Coats« von der Anwerbung über das Training bishin zu den unterschiedlichen Balancings kennen und beginnt zu ahnen, welchen große Ausmaße das Wirken des Ordens überhaupt hat. Der Sitz der Black Coats befindet sich in einem altehrwürdigen Haus, das mindestens genauso viele Geheimnisse wie der Orden selbst zu beherbergen scheint und somit der perfekte Schauplatz für actionreiche Szenen bietet.

[…] Thea hatte das seltsame Gefühl, als würde sie in Mademoiselle Corday eintauchen, mit ihren großartigen Geheimnissen verschmelzen.
The Black Coats, Seite 62


»Selbstjustiz hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. […] Mehr Batman, weniger Putzfrau.«
The Black Coats,
Seite 89

Gemeinsam in einem Team mit anderen frisch angeworbenen Mädchen, deren Stärken ganz unterschiedlicher Natur sind, stellt sich Thea dem harten Training der »Black Coats«. Die Existenz des Ordens und ihre Mitgliedschaft muss sie strengstens geheimhalten, auch vor ihren Eltern und einem anständigen Jungen, in den sie sich von Tag zu Tag mehr verliebt. Die Gemeinschaft des Ordens und vor allen Dingen die eingeschworene Freundschaft und der Zusammenhalt untere ihren Teamkameradinnen geben Thea Halt und die nötige Kraft um über den Tod ihrer Cousine hinwegzukommen und ein neues Leben zu beginnen.

Der temporeiche Handlungsablauf und der flüssige Schreibstil Oakes tragen zu der unglaublichen Sogwirkung des Romans bei, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ehrlich gesagt hat man das Gefühl, dass sich die nervenaufreibende und dichte Atmosphäre der Geschichte auf einen selbst überträgt und mit angehaltenem Atem mitverfolgt, wie Thea immer mehr dem Rausch ihrer Macht als Black Coats Team erliegt.

Die Black Coats setzten reichlich Adrenalin frei, und die Befriedigung der Gerechtigkeit zu dienen, wurde zur Sucht.
The Black Coats, Seite 163

Rassistische Auswüchse schwebten wie der Staub in einem verlassenen Haus durch das vermeintlich liberale Austin.
The Black Coats,
Seite 124

Die Autorin hat sich eine PoC als Romanheldin auserkoren und lässt an einigen Stellen Theas sensibilisierte Haltung zum Thema Rassismus mit einfließen. Ich persönlich finde es durchaus sehr wichtig, dass diese Thematik in Jugendbüchern angesprochen wird, doch mehr wie ein kurzes Aufleuchten davon gibt es in dieser Geschichte nicht. Deshalb stellt sich mir die Frage, ob die Autorin sich nicht besser in einem extra dafür vorhergesehenen Roman damit beschäftigen sollte, anstatt es hier halb gar zu servieren.

Sehr gut gefallen hat mir, dass sich die Autorin in ihrem Jugendroman mit dem Thema Selbstjustiz auseinandersetzt und der Protagonistin nach einer gewissen Zeit das Saatkorn des Zweifels über ihr Tun einsät. Zunächst werden die fragwürdigen Gedanken von dem guten Gefühl, das die Organisation in Thea auslöst überlagert. Colleen Oakes läutet den Plottwist recht spät ein und spitzt den Spannungsbogen zu einem grandiosen Showdown-Finale zu, dass für meinen Geschmack sogar etwas zu viel des Guten bereithält.


Ein nervenaufreibender Jugendthriller über Gewalt an Frauen und dem schmalen Grat zwischen Rache und Gerechtigkeit.

★★★★☆

Colleen Oakes wurde in Denver, Colorado geboren und entwickelte schon früh eine große Leidenschaft für Bücher und das Schreiben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Denver, wo sie liest, schwimmt und schreibt.

www.colleenoakes.org

Quelle: Beltz & Gelberg


THE BLACK COATS waren für mich durchaus lesenswert, aber leider nicht das erhoffte Highlight.
Ina’s Little Bakery

The Black Coats war vollkommen anders, als ich es erwartet habe.
Letterheart

Es war spannend und konnte mich mit der Thematik auch fesseln, doch die Emotionen fehlten mir.
Bookalicious

Mit „The Black Coats – … denn wir vergeben keine Schuld“ schafft, die Autorin einen Thriller, den ich nicht weglegen wollte […]
Corinnas World of Books

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2 Kommentare

  1. Hallo :)

    Ich habe das Buch auch gelesen & werde das Buch die nächsten Tage auch noch rezensieren. Mir hat es grundsätzlich gut gefallen, es gab für mich aber den ein oder anderen Logikfehler. Darauf gehe ich aber in meiner Rezension dann ein.

    Allerdings wollte ich auf deine “Kritik“ bezüglich der Wahl einer dunkelhäutigen Person als Protagonistin. Ich bin nämlich der Meinung, dass wie viel mehr Bücher brauchen, wie Black Coats was das betrifft. Die Wahl einer diversen Person als ProtagonistIn ohne die Diversität als Plottwist zu verwenden, ist doch eigentlich ideal. Denn genauso wie wir eine hellhäutige Person einfach als ProtagonistIn wählen können ohne auf die Hautfarbe mehr als nötig einzugehen, sollte das auch mit dunkelhäutigen Personen möglich sein. Zumindest sehe ich das so.

    Herzlich

    Josia

    • Lieber Josia,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Da habe ich mich vielleicht etwas missverständlich in meiner Rezension ausgedrückt. Ich habe nicht die Auswahl einer PoC als Hauptprotagonistin kritisiert, denn das finde ich vollkommen in Ordnung und da stimme ich mit deiner Einschätzung überein.

      Lediglich die Einbeziehung des Rassismusthemas fand ich nicht so gelungen. Hier hätte ich mir entweder etwas mehr davon in der Story erhofft oder noch besser die Autorin würde sich mit dem Thema in einer gesonderten Story eingehender auseinandersetzen.

      Hab einen tollen Start ins Wochenende!

      Viele Grüße
      Bella

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