{Rezension] Frankenstein: oder der moderne Prometheus von Mary Shelley

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Titel: Frankenstein: oder der moderne Prometheus
Originaltitel:
Autor: Mary Shelley
Übersetzer: Alexander Pechmann
Genre: Belletristik, Klassiker
Verlag: Manesse Verlag
ISBN-13: 978-3717523703
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 464 Seiten
Preis: 22,00 €
Erschienen: 2. Oktober 2017

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Beschreibung

Nach jahrelangen Experimenten ist es Victor Frankenstein gelungen aus Materie einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch als er sein Wesen erblickt und die Monstrosität dessen bemerkt, überlässt er das Ergebnis seiner Forschungen seinem eigenen Schicksal.

Während Victor Frankenstein sein Leben weiter lebt, lernt sein Monster nach und nach die Sprache, Bräuche und Umgangsformen der Menschen kennen. Auf der Suche nach Freundschaft und Akzeptanz stößt das Monster jedoch auf Abneigung, Hass und Wut. Aus seiner Verzweiflung heraus beschließt das monströse Wesen seinen Schöpfer ausfindig zu machen und an dessen Familie Rache zu nehmen.

Meine Meinung

Worin, fragte ich mich häufig, besteht die Grundlage des Lebens? Es war eine verwegene Frage und eine, die man seit jeher für ein unlösbares Rätsel gehalten hat.Frankenstein, Seite 70

Mary Shelleys Klassiker der Schauerliteratur „Frankenstein“ wurde vom Manesse Verlag in der Urfassung aus dem Jahre 1818 neu aufgelegt (weitere Titel der Manesse Bibliothek findet ihr hier). Über das optische Erscheinungsbild mit dem knallig pinken Cover lässt sich streiten, schlussendlich ist es eine reine Geschmacksfrage. Mir persönlich gefällt es eigentlich ganz gut, da es ein wunderbare Eyecatcher ist und in der Buchhandlung bestimmt viele Blicke auf sich zieht! Das kleine handliche Format sowie das Vorlegeblatt im modernen Design und die Fadenbindung machen einen hochwertigen Eindruck.

Die Faszination die der Mythos Frankenstein und die Erschaffung eines menschenähnlichen Wesens mit künstlicher Intelligenz auf uns ausübt ist ungebrochen. Zudem scheint die Geschichte bis heute nichts an Aktualität eingebüßt zu haben. In Zeiten von Genmanipulation stellt sich erneut die Frage wie weit der Mensch durch sein Wissen und seine Forschung in die Evolution eingreifen darf, welche moralischen Aspekte dies mit sich bringt und welche Verantwortungen daraus erwachsen.

Der Anblick des Kollosallen und Majestätischen in der Natur konnte mich freilich schon immer in feierliche Stimmung versetzen und ließ mich die vergänglichen Sorgen des Lebens vergessen.Frankenstein, Seite 157

Mary Shelley weist in ihrem Vorwort selbst darauf hin, dass ihr Roman „Frankenstein“ ein Schauerroman bwz. Gruselroman darstellen soll. Auch wenn sich für den heutigen Leser die gruseligen Momente nicht so recht erschließen, dürfte das Werk zu seiner Zeit durchaus für Schrecken gesorgt haben.

Die genaueste Beschreibung meines abstoßenden, schauderhaften Äußeren findet sich hier, in einer Sprache, die dein eigenes Grauen schildert und meines unauslöschlich machte.Frankenstein, Seite 219

Besonders beeindruckt hat mich Mary Shelleys Erzählstil. Zu Beginn und Ende wird die Geschichte von dem Polarforscher Walton erzählt, der an seine Schwester schreibt und ihr berichtet wie er Victor Frankenstein von einer Eisscholle gerettet hat. Dies bildet einen einzigartigen Rahmen der zur eigentlichen Geschichte genügend Abstand aufbaut um aus einer anderen Perspektive auf die Ereignisse zu blicken. In einer weiteren Erzählebene berichtet Victor Frankenstein von seinem Schicksal welches durch den Einblick in die Perpektive des Monsters ergänzt wird. Für mich übte Mary Shelleys Roman gerade durch diese verschiedenen moralischen Blickwinkel eine ganz besondere Anziehungskraft aus.

Fazit

Die Sprache und Erzählkunst von Mary Shelley haben einen zeitlosen Klassiker erschaffen.

★★★★★


Über die Autorin

Mary Wollstonecraft Shelley, die 1797 in London als Tochter einer Frauenrechtlerin und eines Revolutionärs geboren wurde, schrieb im Alter von zehn ihr erstes Buch. Noch keine 17 Jahre alt, brannte sie 1814 mit dem jungen Dichter Percy Shelley durch, den sie schließlich 1816 heiratete. Angeregt durch die Lektüre von Gruselgeschichten entstand ihr erster Roman «Frankenstein», der in seiner Urfassung von 1818 für einen Skandal sorgte und ein großer Erfolg wurde. Nach dem frühen Tod ihres Mannes schrieb Shelley fünf weitere Romane sowie Erzählungen. Sie starb 1851 in London.

(Quelle: Randomhouse/Foto: © Richard Rothwell, Portrait of Mary Shelley, 1840, National Portrait Gallery)


Weitere Rezensionen

Ein lesenswerter Roman bei dem man, wie bei vielen Klassikern, nichts falsch macht, der mich aber auch nicht geflasht hat.
Lesestunden

Dieses Buch wurde zwar als Horror-Literatur bekannt, aber in diesem Klassiker steckt so viel Aussagekraft und Botschaft, welche aktueller nicht sein könnte.
Pink Anemone

Shelleys großer Schauerroman ist in meinen Augen eher ein großer Moralroman. […] Ich persönlich konnte mich leider gar nicht für die Geschichte erwärmen.
Herzpotential

Das wichtige Thema des Buches wird durch eine spannende und unglaublich mitreißende Geschichte zu einem großen Lesevergnügen, das lange nachhallt.
Riciy’s Reading Corner

11 Kommentare

  1. Hallo meine Liebe :)
    Wieder mal hast du einen Klassiker aus dem Ärmel geschüttelt, den ich ebenfalls noch lesen will und möchte. Ich brauche eindeutig ein Parallelleben, um all das zu schaffen. :O

  2. kleinewelle

    Hallo,
    oh ich mochte Frankenstein sehr gerne lesen. Ich habe auch schon einiges schlechtes gehört, aber ich mag die Geschichte um sein Monster und habe immer wieder Mitleid mit diesem. Frankenstein selber ist ganz schön furchtbar. Vielleicht muss ich das Buch mal re-readen. ;)
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

    • Hallo liebe Diana,

      wer Klassiker liebt ist bei Frankenstein genau richtig. Auch wenn die Story jetzt nicht so super gruselig ist, hat sie mich dennoch überzeugt.

      Liebe Grüße
      Bella

  3. Hallo :)
    Frankenstein ist wahrlich ein Klassiker, den ich vor kurzem selbst genossen habe. Schauerroman hin oder her, man muss sich schon fragen, wie die damals 18 jährige Mary Shelley auf sowas gekommen ist. Ich bin ihr auf jeden Fall dankbar, für eine epische Geschichte, die ich sicher irgendwann in meinen Englischunterricht einbauen werde.

    Liebe Grüße,
    Smarty

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