{Rezension} Manifesto von Bernardine Evaristo


Lesedauer: 3 Minuten

Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle.

In Manifesto erinnert und erzählt sie erstmals ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau – ein Manifest dafür, niemals aufzugeben.

Nach ihrem weltweiten Erfolg »Mädchen, Frau etc.« (»Girl, Woman, Other«), durch den Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Frau im Alter von 60 Jahren den Booker Prize gewann, meldet sie sich nun mit ihren Memoiren unter dem Titel »Manifesto. Warum ich niemals aufgebe« zurück.

In sieben Kapitel schildert Bernardine Evaristo ihre Lebensumstände von der Herkunft als Tochter einer Mischehe in den 60er Jahren über ihre Kindheit in einer Großfamilie bis hin zu ihren Erfahrungen mit dem Heranwachsen und Älter werden. Themen wie Sexualität, Rassismus und Feminismus sind dabei genauso prägende Bestandteile wie ihre familiären Hintergründe.

Bernardine Evaristo schreibt in einer angenehmen Sprache über ihr Leben, das sie voller Mut und Selbstbestimmung bestreitet und damit den besten Beweis liefert, dass es sich lohnt niemals aufzugeben. Auf beeindruckende Art und Weise reflektiert sie Erlebnisse und diverse Stationen ihrer Karriere und gibt dabei intime Einblicke auf ihre Persönlichkeit.

Die gesellschaftlichen Fallstricke für eine schwarze Frau, die in London ihren Weg zu gehen versucht, pflastern Evaristos Weg zu einer erfolgreichen Romanautorin, die sich zunächst finden muss und dementsprechend ausprobiert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer sexuellen Orientierung meistert sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit neue Herausforderungen und trotz aufkommendem Gegenwind.

»Manifesto« ist ein unglaublich spannende Biographie über eine inspirierende Frau, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung und das Menschsein starkmacht und die Aufmerksamkeit und den Erfolg durch den Booker Prize mehr als verdient!


Eine berauschende Lebensgeschichte über eine beeindruckende Autorin, deren Beharrlichkeit sich aller Resistenzen zum Trotz ausgezahlt hat.

★★★★☆

*WERBUNG*

Titel: Manifesto. Warum ich niemals aufgebe
Originaltitel: Manifesto. On Never Giving Up
Autor: Bernardine Evaristo
Übersetzer: Tanja Handels
Genre: Biographie
Verlag: Tropen (Klett-Cotta)
ISBN-13: 978-3608500158
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 256 Seiten
Preis: 22,00 €
Erschienen: 29. Januar 2022

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Bernardine Evaristo wurde 1959 als viertes von acht Kindern in London geboren. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature. Für ihren Roman Mädchen, Frau etc. wurde sie als erste schwarze Schriftstellerin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet.

Quelle: Klett-Cotta


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