Kolumne

Liest du noch, oder hörst du schon? [*Anzeige]

Lesen ist eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit, gerade weil dieses Hobby eine wirklich farbenprächtige Palette mit tollen Momenten, Erfahrungen bietet und man alleine durch die Genrevielfalt eine ganz besondere Bandbreite zur freien Auswahl zur Verfügung hat. Gemütlich bei einer Tasse Tee, Kaffe oder Kakao die Seiten umzublättern, an der Druckerschwärze zu schnuppern um dann von einem zum nächsten Moment in eine andere Welt eintauchen zu können ist ein phantastisches Erlebnis und bedeutet für mich DIE WOHLFÜHLATMOSPHÄRE PUR.

Im hektischen Alltag zwischen Bügelwäsche, Putzen, Arbeit und Fahrten mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Lücken für solch tolle Lesemomente leider nicht immer gegeben. Genau für solche Situationen sind Hörbücher die perfekte Ergänzung für mich, auch wenn man diese zwei Medien nicht direkt miteinander vergleichen kann und es zwei vollkommen verschiedene Erlebnisse für mich sind. Mit der Frage, ob man Hörbuch-Hören mit dem klassischen Lesen gleichsetzen kann habe ich mich bereits hier befasst.

Phasenweise greife ich jedoch sehr gerne auf Hörbücher zurück, vor allem dann, wenn das Buch von einem guten Sprecher eingelesen wurde. Am liebsten gibt es dann einen spannenden Thriller, etwas Phantastisches oder Humorvolles auf die Ohren. Mit diesen Hörvorlieben passe ich jedoch so gar nicht in den Audible-Atlas, der die Genre-Vorlieben der Bundesländer abbildet, denn in Baden-Württemberg hört man eher Lebensführungs-Ratgeber und Biographien.

Konfuzius sagt

Ich wurde in Baden-Württemberg geboren und lebe auch heute noch in diesem Bundesland. Dort werden laut Atlas vor allem Hörbuch-Ratgeber zu Leben und Gesundheit konsumiert oder auf Biografien zurückgegriffen. Nach meinem bisherigen Lese- und Hörgeschmack würde ich daher viel besser in den Norden passen. Doch wie heißt es so schön: Sag niemals nie! Immerhin warten in meiner Hörbibliothek schon die Titel „Hygge: Ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“ von Meik Wiking und „Die Menschheit hat den Verstand verloren“ von Astrid Lindgren.

Außerdem hatte ich immerhin schon einmal Berührung mit diesem Genre, als ich durch Zufall einen Beitrag mit Helge Timmenberg gesehen habe und diese Erzählstimme einfach so Klasse fand, dass ich gleich getrieben von meiner Neugier, „Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich“ gehört habe.


Magischer Norden

Vor allem in Niedersachsen wo sich zur Walpurgisnacht die Hexen zum Tanzen auf dem Bocksberg treffen, außerdem in Bremen und Schleswig-Holstein sind die Fantasyhörer zu finden. Dieses Genre gehört mit zu meinen Lieblingsbereichen in der Literatur und so habe ich auch schon dem ein oder andere phantastischen Hörbüch gelauscht. Sehr empfehlenswert sind meiner Meinung nach vor allem Titel aus der High Fantasy, von Meistern wie J. R. R. Tolkien oder Joanne K. Rowling.


Lacher garantiert

Gerade die humoristischen Romane bekommen in der Hörbuchversion noch eine wichtige Ebene hinzu. Der Erfolg des Hörbuchs steht und fällt hier mit der Umsetzung und Interpretation des Sprechers. Humorvolle Hörbücher wissen laut Audible-Atlas vor allem die Menschen in Sachsen zu schätzen. Bisher habe ich bei der Hörbuchauswahl in diesem Genre ein gutes Händchen bewiesen, denn egal ob Christoph Maria Herbst in seiner genialen Inszenierung von Tim Vermurs „Er ist wieder da“, Ralf Schmitz oder Eckhart von Hirschhausen bei der Lesung ihrer eigenen Werke – diese Hörbücher sind ein kurzweiliges Vergnügen und bieten garantiert ein gutes Trainingsprogramm für die Lachmuskeln.


Love is in the air

Romantische Hörbuch-Hörer sind vor allem in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zu Hause. Doch mal ehrlich – es gibt doch bei jedem Liebesgeschichten-Liebhaber eine Zeit in der Liebe in der Luft hängt, vollkommen unabhängig in welchem Bundesland man lebt. Auch ich selbst habe Phasen in denen ich eine Lovestory nach der anderen verschlinge bis mich die nächste Genrephase ergreift.


…uuuund Action!

Es gibt doch nichts besseres, als sich bei einem guten Psychothriller in eine Decke einzukuscheln und gespannt dem rauschenden Blut in den Adern zuzuhören. Das finden wohl auch die Hörer in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Besonders spannend liest z. B. David Nathan in diversen Stephen King Hörbüchern, der unter anderem die deutsche Synchronstimme von Johnny Depp, Christian Bale und Paul Walker ist.

Spannendes aus der Region mit einer guten Portion Humor wird dagegen vorrangig in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg gehört. Die Vielfalt ist vor allem bei den bayerischen Regionalkrimis mit der erfolgreichen Franz-Eberhofer-Reihe von Rita Falk, die von Comedian und Schauspieler Christian Tramitz eingesprochen wurde, riesig. Neben „Dampfnudelblues“ gibt es z. B. auch noch die Krimis über Kommissar Kluftinger von Klüpfl & Kobr.


Houston, wir haben ein Problem!

Auf nach Berlin zum Sitz des Deutschen Zentrums für Raumfahrt und ab in die Weiten des Weltalls, denn vor allem in unserer Hauptstadt werden galaktische Science-Fiction Hörbücher geladen. Das kann ich nur zu Gut verstehen, denn alleine schon der Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams ist durch die Lesung von Christian Ulmen ein Hörgenuss den man sich nicht entgehen lassen sollte. In Bremen und Hamburg wird auch gerne zum Handtuch gegriffen, die wohl nützlichste Sache um ein Weltraumabenteuer zu überstehen.

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Kolumne auf Lovelybooks

Meine erste Kolumne ist vor ein paar Tagen auf der Literaturplattform LOVELYBOOKS erschienen.

Ich habe über das Thema erotische Literatur geschrieben. Lest am besten selbst…

Ist erotische Literatur mittlerweile ein Massenphänomen?
Was ist aus der Erotikliteratur nach „Shades of Grey“ geworden?

Im Sommer 2012 gab es eine Begeisterungswelle, die die schottische Autorin E. L. James mit ihrem Erotikroman „Shades of Grey – Geheimes Verlangen“ auslöste. Schon bald war ihr Werk in aller Munde. Egal ob in Zeitschriften oder im TV – überall wurde über den Erfolg des Bondage und Sado-Maso (BDSM) angehauchten Softporno-Romans der Hausfrau gesprochen.

Innerhalb kürzester Zeit erschienen die Folgebände „Shades of Grey – Gefährliche Liebe“ und „Shades of Grey – Befreite Lust“. Die Begeisterung der vor allem weiblichen Leserinnen schien ungebrochen. Kaum zu glauben! Schließlich ist E. L. James Werk nicht das erste dieses Genres. Warum löste „Shades of Grey“ nun also so ein Massenphänomen wie einst „Sex and the City aus“?

Meiner Meinung nach spricht die emotionale Spannung zwischen der jungfräulichen Ana Steele und dem erfahrenen sowie millionenschweren Christian Grey den Nerv der Zeit. Außerdem bringt E. L. James das Thema BDSM auf den Tisch, über das sonst nicht sonderlich viel geredet wird. Die Neugier auf das „Verbotene“ bietet genügend Gesprächsstoff für einen neuen Hype. Am laufenden Band vermarkten Verlage nun ihre Erotikromane, um auch noch auf den Erfolgs-Zug aufzuspringen den „Shades of Grey“ ausgelöst hat.

Natürlich bleibt es in den seltensten Fällen bei einem Roman – es sprießt scheinbar eine Reihe nach der anderen aus dem Boden! Nachdem mich E. L. James Schreibstil nicht besonders beeindruckt hat, und ich nur den ersten Band der populären „Shades of Grey“ Trilogie gelesen habe, konnte ich nicht widerstehen und wollte unbedingt herausfinden was an den Nachzüglern dran ist.

In diesem Zuge habe ich mich mit Vina Jacksons „80 Days“ Reihe sowie Sylvia Days „Crossfire“ Trilogie und J. Kenner‘s erstem Band der „Stark“ Reihe vertieft. Die Romane kann man trotz ihrer Parallelen: junge hübsche Frau verliebt sich in den unnahbaren und erfolgreichen (meist millionenschweren) Geschäftsmann der gleichzeitig ein unglaublicher Liebhaber ist, nicht unbedingt mit E. L. James Vorläufer in einen Topf werfen. Während man bei „80 Days“ tiefer in die BDSM-Szene eintaucht und „gefährliches“ Terrain betritt, kann man sich bei Sylvia Day und J. Kenner durch starke Emotionen und Gefühle bezaubern lassen. „Crossfire“ ist sogar so erfolgreich, dass die ursprünglich geplante Trilogie ausgeweitet wird.

Erotische Romane scheinen zu einem Massenphänomen mutiert, habt ihr euch davon mitreißen lassen?

In allen Genres wird man mit Trilogien und unendlich langen Reihen überschüttet. Wenn mir eine Geschichte und vor allem die Protagonisten gefallen, lese ich gerne mehr darüber. Ich bin also kein Gegner von Reihen – allerdings kann ich nicht immer die Splittung in mehrere Romane verstehen, wenn man die Geschichte doch viel interessanter in kürzerer Form hätte erzählen können!

Meiner Meinung nach ist im Erotikbereich eine Trilogie bei einem Protagonisten Paar ausreichend, meist wird man sogar schon früher an die Grenze der Langeweile getrieben. In diesem Falle würde ich lieber ein Buch lesen, dass ein paar Seiten mehr hat, als eine Reihe die mich mitten im Geschehen verliert.Vor allem bei „Crossfire“ stellte sich mir die Frage: Warum die Reihe unnötig in einem weiteren Teil ausgereizt wird, wenn man einen grandiosen Abschluss in einer Trilogie hätte erreichen können? Die Gefahr nun nur noch ein lauwarmes Finale serviert zu bekommen ist ziemlich groß.

Man probiert also Dinge. Lässt sie wieder bleiben. Man wird beeindruckt von Geschichten. Und ändert sein Handeln. Aber was nützt das wirklich? Warum greifen Leser zu Büchern über Selbstversuche? Warum laufen sie mit den Autoren den Jakobsweg, gehen ins Kloster, lernen meditieren, suchen das Glück? Und was bleibt für sie dabei hängen? Ich glaube ja, dass manchmal eine gewisse Bequemlichkeit eine Rolle spielt. „Ah, die hat das Glück gesucht – wenn sie ein Buch darüber schreibt, wird sie es wohl gefunden haben. Oder auch nicht. Aber so könnte ich es vielleicht auch finden“. Oder man möchte hören wie entsetzlich umständlich und anstrengend so ein Jakobsweg sein kann. Da sollen mal lieber die anderen pilgern…Sich aus der Komfort-Zone heraus lesen und über seinen Schatten springen. Macht man das wirklich?

Sind diese ganzen Nachfolger einfach nur Geldmacherei?

Möchtet ihr mitdiskutieren? Dann geht’s hierlang…