{Rezension} Tokyo dreaming – Prinzessin im Rampenlicht von Emiko Jean

Izumi versucht in ihre neue Rolle, als Prinzessin am Hofe des japanischen Kaiserpalastes in Tokyo, hineinzuwachsen und das Glück mit ihrem Freund Akio zu genießen. Als ihre Eltern beschließen endlich zu heiraten, scheinen alle Träume von Izumi wahr zu werden, doch das kaiserliche Hofamt billigt die Verbindung mit der Bürgerlichen nicht. Für das Glück ihrer Eltern ist Izumi bereit, ihr eigenes Glück zu opfern und ihrer Pflicht als Prinzessin nachzukommen.

Emiko Jean hatte mich mit ihrer zauberhaften Romcom-Coming-of-Age Story mit royal-asiatischem Setting in »Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe« verzaubert. Natürlich war ich nun sehr gespannt auf die Fortsetzung in »Tokyo dreaming – Prinzessin im Rampenlicht« und wie Izumi ihren weiteren Weg bestreiten wird.

Der erfrischende und lockere Erzählstil, den bereits der erste Band der Reihe auszeichnet, setzt sich hier fort und macht es einem leicht wieder in die Geschichte zu finden. Izumi lebt ihren Prinzessinnentraum und genießt die Zeit mit ihrer komplettierten Familie. Jedoch ziehen schon bald dunkle Wolken am Horizont der Glückseligkeit auf, denn die Traumaussicht der Vermählung ihrer Eltern ist durch die Zustimmung des kaiserlichen Hofamtes abhängig und die Mitglieder stehen der Verbindung nicht wohlgesonnen entgegen.

Als Izumi und ihr Freund Akio zufällig ein Gespräch über die Gründe der ablehnenden Stellung des Hofamtes belauschen, ziehen die beiden entsprechende Konsequenzen, denn Izumi ist nichts wichtiger als ihr gerade erst gewonnenes Familienglück nicht aufs Spiel zu setzen und vor allen Dingen ist sie bereit alles für das Glück ihrer Mutter zu tun. Sogar die drängende Entscheidung bezüglich der Festlegung auf ein Studium an der Universität Tokyo fällt sie nun kurzerhand, auch wenn sie selbst sich am liebsten eine Auszeit nehmen würde, um sich über den Verlauf ihrer Zukunft klar zu werden.

Mit allen Mitteln kämpft Izumi für ihre Familie, dabei muss sie nicht nur hart für die Aufnahmeprüfungen an der Uni büffeln, sondern sich auch ihren Cousinen, die sie insgeheim die Shining-Zwillinge nennt, zusammenraufen und an ihrem Auftritt als Prinzessin feilen. Für Izumi tun sie bei ihrem Vorhaben so einige Fallstricke zwischen den Klatschspalten des Tokyo Tattler, Herzschmerz und Erwachsenwerden auf.

Der Autorin ist es wieder gelungen, die Gefühlswelt von Izumi lebendig werden zu lassen, dass man einfach mit ihr mitfühlen muss. Auch wenn der Handlungsverlauf recht vorhersehbar daherkommt, war es einfach wunderbar mitzuerleben, wie Izumi ihren Weg meistert, neue Freundschaften geschlossen werden, alte Freundschaften verblassen und das große Familienglück im Fokus ihres Strebens steht.

Dreiecksbeziehungen haben in meinen Augen ihr Mindesthaltbarkeitsdatum schon längst überschritten und so mochte ich diesen Aspekt an »Tokyo Dreaming – Prinzessin im Rampenlicht« am wenigsten. Es wäre viel schöner gewesen, wenn sich die Autorin noch mehr auf die freundschaftlichen Beziehungen und vor allem die noch frische Bindung zwischen Izumi und ihrem Vater fokussiert hätte. Außerdem habe ich in diesem Band den Einbezug des asiatischen Settings schmerzlich vermisst. Dennoch ist diese Fortsetzung ein Buch, welches man, einmal begonnen, nicht mehr so schnell aus der Hand legen kann.

Eine fesselnde und unterhaltsame Fortsetzung, der royalen Coming-of-Age Story, die jedoch nicht an den ersten Band heranreicht.

Emiko Jean ist eine vom unabhängigen Buchhandel in den USA als Indie Next Pick ausgezeichnete Jugendbuchautorin. Sie lebt in Washington State mit ihrem Mann und ihren Kindern (liebreizende Zwillinge). Und, ja, sie liebt den Regen dort.

Quelle: dtv

Wer gerne Prinzessinengeschichten liest und Japan liebt, sollte sich diese Reihe meiner Meinung nach nicht entgehen lassen.
Mandys Bücherecke