{Rezension} Niemand verschwindet einfach so von Catherine Lacey

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Titel: Niemand verschwindet einfach so
Autorin: Catherine Lacey
Übersetzerin: Bettina Abarbanell
Genre: Belletristik
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN-13: 9783841213907
Format: eBook
Seitenanzahl: 266 Seiten
Preis: 16,99 €
Erschienen: 18. August 2017

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Beschreibung

Elyria ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben nicht glücklich, kurzerhand löst sie ein One-Way-Ticket nach Neuseeland und verlässt ihren Mann ohne diesen zu informieren. In Neuseeland angekommen trampt Elyira durchs Land und versucht zu sich selbst zu finden. Dabei wird sie immer wieder von den Gedanken an ihre Adoptivschwester die Suizid beging, ihre alkoholkranke Mutter und ihre demprimierende Ehe verfolgt.

Meine Meinung

Catherine Laceys Debütroman „Niemand verschwindet einfach so“ ist ein äußerst spezielles Werk das polarisiert und an dem sich die Geister scheiden werden. Die Story an sich ist nicht weltbewegend – eine junge Frau weiß nichts mehr mit ihrem Leben und vor allem ihrer Ehe anzufangen und sucht einen Weg um sich selbst zu finden.

Der Roman beinhaltet zwar einen Roadtrip durch Neuseeland, allerdings stehen hier weniger die Ereignisse und Bekanntschaften die dieser mit sich bringt im Vordergrund als Elyrias Gefühlswelt. In diese taucht man als Leser ganz ungeschützt hinein. Ganz ungehemmt reist einen der Strudel von Elyrias Emotionen, Ängsten und Depressionen mit sich. Durch das schriftstellerische Talent das Catherine Lacey beweist entstehen ineinanderübergehende Sätze, Seiten bis hin zu einem ganzen Buch das sich vor allem durch seine dichte, fast schon erdrückende Atmosphäre auszeichnet. An manchen Stellen hatte ich wirklich das Gefühl, dass mir die endlos drehenden Gedanken von Elyria die Luft zum atmen rauben – genau so muss es der Protagonistin Tag für Tag ergangen sein. Aus dieser Hinsicht ist Catherine Laceys Roman wirklich genial und man muss dieser Autorin einfach Respekt für die Kunst wie sie mit Wörten und Metaphern umgeht zollen.

Dennoch konnte mich „Niemand verschwindet einfach so“ nicht vollkommen überzeugen, denn es passiert für meinen Geschmack einfach zu wenig und als Leser wird man etwas ratlos zurück gelassen. Denn das augenscheinliche, die Depressionen der Hauptprotagonistin, werden nicht beim Namen genannt. Außerdem wird keinerlei Ausweg aufgezeigt, nein ganz im Gegenteil scheint sich Elyira immer mehr in ihrem Gedankenkarusell zu verlieren ohne einen Hoffnungsschimmer auf Besserung. Bei mir hat der Roman somit vor allem negative Gefühle frei gesetzt und ich hatte wirklich bis zu letzt gehofft, dass sich Elyrias Zustand bessert oder zumindest Licht am Ende des Tunnels erscheint. Obwohl Catherine Lacey nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat, konnte ich mich an ihrer Kunst des Schreibens durchaus erfeuen und möchte 3 von 5 Grinsekatzen vergeben. Außerdem bin ich schon sehr gespannt, was wir noch von der Autorin zu lesen bekommen werden.

Fazit

Ein bedrückendes, fast schon erdrückendes Stück Erzählkunst das mir etwas zu ziellos daher kommt.

★★★☆☆


Über die Autorin

Catherine Lacey wurde in Mississippi geboren und lebt in Chicago. Für ihren ersten Roman »Niemand verschwindet einfach so« wurde sie mit dem Whiting Award 2016 ausgezeichnet. Demnächst erscheint in den USA ihr zweiter Roman »The Answers«.

Quelle: Aufbau Verlag


Weitere Rezensionen

Die Geschichte ist so authentisch, so abgrundtief böse und gleichzeitig wohl genau deshalb so menschlich, dass sie mich vollends in ihren Bann zog.
Leselaunen

Niemand verschwindet einfach so ist ein sehr spezieller Roman, der auf jeden Fall nichts für eine breite Lesermasse ist. Auch wenn es nicht mein Buch ist, kann ich ihm aber dennoch eine gewisse Genialität erkennen.
Eulenmatz liest

Für mich zeigt Catherine Lacey ihr Talent gerade dadurch, dass sie innerhalb dieser engen Grenzen eine Geschichte erzählt, die ohne Rührseligkeit berührt und bewegt – dass sie Spannung aufbaut, obwohl diese Geschichte kein bestimmtes Ziel anstrebt.
Mikka liest

Auch wenn „Niemand verschwindet einfach so“ mich etwas ratlos zurückließ und gerade gegen Ende des Buches etwas ziellos wirkte, hat mich die beklemmende Gedankenwelt von Elyria doch auf seltsame Art und Weise für sich gewinnen können und ich habe insbesondere den bildlichen und sehr stimmungsvollen – wenn auch pessimistischen – Schreibstil sehr genossen.
mscaulfield

Niemand verschwindet einfach so ist kein Buch für den Strand oder die Bahn, es ist ein Buch, bei dem man sich an einem verregneten Tag in eine Decke kuscheln und stundenlang lesen und hinterher seinen eigenen Gedanken nachhängen sollte.
Books and Buiscuit

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