{Rezension} Der Krieg der Welten von Thilo Krapp (Farbausgabe)


Lesedauer: 4 Minuten

Ein Klassiker der Science Fiction

Die Invasion der Erde durch Außerirdische beginnt ganz harmlos im ländlichen England. Zunächst begrüßt die Bevölkerung freudig die fremden Flugobjekte. Doch schnell wird klar, dass diese nicht in friedlicher Absicht gekommen sind. Der Kampf der Menschen um ihr Überleben als Spezies beginnt!

1898 erschien erstmals das Buch von H. G. Wells, das als Vorlage für diese Comic-Adaption dient. Seitdem hat es sich zum Klassiker der Science Fiction entwickelt und wurde viele Male verfilmt. Einer der bekanntesten Filme stammt aus dem Jahr 2005 mit Tom Cruise in der Hauptrolle.

Die farbige Comicadaption von Thilo Krapp besticht durch die zeichnerische Akkuratesse des viktorianischen Englands, und sie fängt die dramatischen wie auch die satirischen Elemente perfekt ein. Sichere Dir Dein persönliches Exemplar noch vor der nächsten Invasion!

Von H. G. Wells hat sicherlich schon jeder einmal etwas gehört, gesehen oder gelesen. Zu seiner frühen Science-Fiction-Literatur zählt unter anderem auch der Roman »Der Krieg der Welten«, welcher bereits 1898 veröffentlicht wurde und eine Alien-Invasion des viktorianischen England zum Thema hat.

Von Illustrator Thilo Krapp wurde der berühmte Klassiker als Comic adaptiert, welcher 2017 als Hardcover publiziert und nun in einer kolorierten Taschenbuch-Neuauflage herausgebracht wurde. Nachdem ich bereits H. G. Wells »Die Insel des Dr. Moreau« durch eine Comicadaption für mich entdeckte, habe ich auch hier getrost zugegriffen und bin begeistert, wie gelungen Thilo Krapp durch die utopische Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts führt.

Gebäude, Einrichtungen, Kleidung und Frisuren der viktorianischen Epoche wurden gut recherchiert und kommen in den detailverliebten Zeichnungen zur Geltung, wodurch ein authentisches Setting entsteht. Eigentlich müssten die futuristischen Aliens und ihre Kapseln vor diesem Hintergrund fehl am Platze wirken, doch das ist hier nicht der Fall. Sie fügen sich in das Gesamtbild ein und sind zunächst nicht als Feind erkennbar. Kein Wunder also, dass Wissenschaftler und Bevölkerung die Besucher zunächst voller Neugier und Interesse bestaunen.

Die Landung der Aliens ist für die ländliche Bevölkerung zunächst das Spektakel schlechthin, doch schnell wendet sich das Blatt und die außerirdischen Wesen in ihren technischen Fortbewegungsmitteln zeigen ihr wahres Gesicht. Ein Krieg bricht aus, dem die Menschen haltlos unterlegen scheinen und der einzige Ausweg in der Flucht liegt.

Robert, der Erzähler der Geschichte, wird von den Ereignissen durch die Geschichte getrieben, verliert schon früh in den Wirren des Krieges seine Frau und versucht bei all dem Chaos und Leid seine Menschlichkeit nicht zu verlieren.

»Der Krieg der Welten« als phantastisches Comic-Spektakel aufbereitet, ist auf jeden Fall ein gelungenes Leseerlebnis für Fans dystopischer Geschichten. Alleine schon durch die aufwendigen Panels ist das Werk einen Blick wert!


H. G. Wells utopischer Klassiker der Weltliteratur in einer famosen Comicadaption von Thilo Krapp. Wer den Roman noch nicht kennt (so wie ich) bekommt durch die detailverliebten Illustrationen und viel Text einen wunderbaren Eindruck von der Geschichte.

★★★★★

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Titel: Der Krieg der Welten
Autor/Illustrator: Thilo Krapp (nach H. G. Wells)
Genre: Comic
Verlag: Carlsen
ISBN-13: 978-3551781697
Format: Softcover
Seitenanzahl: 136 Seiten
Preis: 18,00 €
Erschienen: 26. Juni 2021

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Thilo Krapp, geboren 1975, zeichnete schon mit fünf Jahren – mit Vorliebe Enten. Später studierte er Illustration in Wuppertal bei Wolf Erlbruch. Seit seinem Diplom im Jahre 2004 arbeitet er für verschiedene Kinderbuchverlage und Zeitschriften. Er lebt in Berlin.

Quelle: Carlsen Verlag


Ein Buch das auf den ersten Blick wie ein Anachronismus wirkt, ein Science-Fiction-Literatur publziert vor vorletzten Jahrtausendwende und doch hat nichts von seiner Zugkraft verloren, vielleicht gerade weil viele Fragen offen bleiben und die Anspielungen auch heute noch eine Spiegel unserer Kultur sind.
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