{Rezension} The Department of Truth (3) Freies Land von James Tynion IV, Tyler Boss, Elsa Charretier, John J. Pearson, David Romero, Alison Sampson & Jorge Fornes

Gemeinsam mit sechs herausragenden Gastkünstlern steigt James Tynion IV tiefer und tiefer in den Kaninchenbau hinab: Wer vertuscht die Existenz von fliegenden Untertassen? Hat die Inquisition das Department of Truth gegründet oder waren es die Illuminaten? Wie konnte Lee Harvey Oswald zum Chef des Departments werden? Und woher kommt eigentlich die Frau in Rot?

Für »Freies Land«, das dritte Album über »The Department of Truth«, hat sich Autor James Tynion IV von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern Verstärkung ins Boot geholt und spinnt nun die Fäden bis in die Tiefen der Organisation hinein.

Um die Hintergründe zu erfassen, taucht Tynion in die Vergangenheit ein und reist dabei bis zum Jahr 1000 und Papst Silvester mit seinem Werk ›Die geheime Inquisition‹ sowie der Krönung und Ernennung zum Erben Roms von Karl des Großen zurück.

Wieder im 21. Jahrhundert angekommen, wird mit Doc Hynes ein weiterer, für das Department of Truth, wichtiger Protagonist in die Story eingeführt, dessen Geschichte mit dem Verschwörungsmythos der Männer in Schwarz sowie den Sichtungen von UFOS verknüpft ist. Passenderweise trägt Doc Hynes ein glänzendes Aluhütchen, welches ihn selbst (im Profil betrachtet) wie einen Außerirdischen aussehen lässt.

In den folgenden Episoden wird zum einen verfolgt, wie Lee Harvey Oswald in das Gefüge des Department of Truth geraten ist und man begleitet ihn auf seinem Weg. Zudem finden vermehrt politische Aspekte Eingang in der Story mit Persönlichkeiten wie Jack Whiteside Parsons, der Raketen baute, die Amerika unter Präsident Kennedy zum Mond bringen sollte und der zugleich ein Anhänger von Aleister Crowley (bereits bekannt aus »The Department of Truth (2) Die Stadt auf dem Hügel«). Außerdem bleibt nicht unerwähnt, dass das ›Department of Truth‹ auch im Ausland Gegenspieler hat, nämlich dem russischen ›Department of Lies‹, was nur beweist, wie mächtig diese Institutionen für das Weltgeschehen sind und wie stark die Regierungen daran arbeiten, ihre eigene Realität zu schaffen.

Ein Highlight dieses Albums ist für mich der Abschnitt über Wildfiktionen, denen man in einem geschwärzten Bericht über ein Gespräch zwischen Doc Hynes und dem Department auf die Spur kommt. Zudem macht die Begegnung mit dem jungen Hawk Harrison, der hier zum ersten Mal auf Lee Harvey Oswald trifft, als dieser seinen irren Dad besucht, direkt Lust auf einen weiteren Band, der wieder in der Gegenwart spielt. Mich interessiert nämlich brennend, wie die Story mit Cole weitergehen wird!

Der Geschichte des ›Department of Truth‹ wird in dieser episodenhaften Konglomerat von diversen Künstler*innen gekonnt in Szene gesetzt. Natürlich dürften aber auch in diesem Band weitere Verschwörungsmythen nicht fehlen!