{Rezension} Die 5 Reiche 8: Toter als tot von Lewelyn & Jérôme Lereculey

Alissa wurde Opfer eines brutalen Angriffs und scheinbar tot zurückgelassen, während ihr Unterweltimperium unter Beschuss gerät. Im Palast mischt Keona sich in die Angelegenheiten des Königreichs ein, und weit entfernt im Dschungel nimmt ein weiteres Drama seinen Lauf, als Kommissar Shin Taku seine Ermittlungen in einem geheimnisumwitterten, bestialischen Mordfall wieder aufnimmt. Der zweite Zyklus der »5 Reiche« führt die mitreißende Geschichte des fantastischen Reiches voller Intrigen und Verrat, Tücken und Krieg kongenial fort! Die Welt und ihre Figuren gewinnen stetig an Facetten, und eine Überraschung jagt die nächste in einem epischen Handlungsbogen, auf den George R. R. Martin stolz sein könnte. Dabei übersetzen Zeichner Jérôme Lereculey und sein Team die Vision der Autoren weiterhin in atemberaubende Bilderreigen.

Bereits in »Toter als tot«, dem zweiten Band des zweiten Zyklus des Fantasy-Epos um »Die 5 Reiche« spitzt sich die Lage zusehends zu. Das Autorentrio Lewelyn führen die eröffneten Handlungsstränge in rasantem Tempo weiter, sodass keine Zeit zum Innehalten bleibt.

In diesem Album geht es vor allen Dingen um die Clanrivalität zwischen dem mächtigen Untergrundclan der Sistre und dem im Aufstreben begriffenen Coucal-Clan der einst kleinen und unbedeutenden Straßengauner. Neben den zwielichtigen Vorgängen in Alysandras Untergrund, beginnt der neue Kommissar der Vogtei damit, Licht ins Dunkel der ominösen Mordfälle zu bringen.

© Splitter Verlag/Jérôme Lereculey

Die Übersicht der wichtigsten Charaktere im Vorsatzpapier hat mir bei dieser Gemengenlage oft gute Dienste geleistet, gerade wenn es mal wieder hoch herging und einige Charaktere noch nicht sofort von mir der richtigen Gruppierung zugeordnet werden konnten, blätterte ich gerne zu dieser Übersicht.

Nebenbei erfährt man allerdings auch noch von Keonas großer Sehnsucht nach ihrem Liebhaber und wie sie durch ihre Zeit in Angleon dazugelernt hat, sodass sie sich nun nicht mehr in der Rolle der nur hübsch anzusehenden Prinzessin zufriedengibt. Außerdem wurden die zwei Archäologie-Studenten bei ihrem Dschungelabenteuer von ihren Führern ganz schön übers Ohr gehauen und müssen jetzt alleine einen Ausweg finden, da ist der Zwist untereinander bereits vorprogrammiert.

Lewelyn ist es wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Bild in einem High-Fantasy-Epos, weiterzuspinnen, welches natürlich auch sehr von den beeindruckenden Illustrationen von Jérôme Lereculey lebt. Um ehrlich zu sein, hat es mir die Architektur Alysandras schon jetzt sehr angetan!

© Splitter Verlag/Jérôme Lereculey

Etwas Zusatzmaterial gibt es in diesem Album in Form eines zwei Seiten umfassenden Textes zur Geschichte des Sistrum Clans.

Nicht nur eine Augenweide der Comic-High-Fantasy, sondern auch gespickt mit allerbester Spannung und Action!

Jérôme Lereculey hat seine künstlerische Ausbildung vielseitig gestaltet: Er lernte an einer Schule für Textilgestaltung, an der Hochschule der Bildenden Künste in Rennes und in Mulhouse. Dank Lehmeistern wie Plessix, Rollin und Pellerin kann er seinen Stil weiter verfeinern. Lereculey arbeitet häufig mit dem Szenaristen David Chauvel zusammen, so z. B. bei »Nuit Noire«, »Arthur« und »Wollodrïn«.

Quelle: Splitter Verlag