{Rezension} Der Fall von Gondolin von J. R. R. Tolkien

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Titel: Der Fall von Gondolin
Originaltitel: The Fall of Gondolin
Autor: J. R. R. Tolkien
Herausgeber: Christopher Tolkien
Übersetzer: Helmut W. Pesch
Illustrator: Alan Lee
Genre: High Fantasy
Verlag: Klett-Cotta Verlag
ISBN-13: 978-3608961652
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 352 Seiten
Preis: 22,00 €
Erschienen: 30. August 2018

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Beschreibung

Zwei große Mächte stehen einander gegenüber, auf der einen Seite die Macht des bösen Morgoth, auf der anderen Seite Ulmo der Herrscher über alle Meere, Seen und Flüsse. Morgoths Hass gegen Turgon, den König von Gondolin ist unbeschreiblich groß und so setzt der mächtige Herrscher alles daran, die Stadt Gondolin zu finden und zu zerstören. Sein Gegenspieler Ulmo hingegen schickt Tuor auf den Weg in die verborgene Stadt Gondolin um das Schlimmste zu verhindern. Trotz des gefährlichen Weges kommt Tuor heil in Gondolin an und heiratet dort die Tochter Turgons. Zusammen bekommen sie einen Sohn, dem sie den Namen Earendil geben. Doch die Familienidylle hält nicht lange an, denn Maeglins Eifersucht auf Tuor wächst stetig an, bis er einen schweren Verrat begeht.

Durch den Verräter erhält Morgoth Kenntnis vom Standort Gondolins und führt sogleich seine Armee aus Orks, Drachen und Balrogs in die Stadt.

Meine Meinung

„Der Fall von Gondolin“ bildet eine der wichtigsten Geschichten des ersten Zeitalters von Mittelerde ab und zählt mit „Die Kinder Húrins“ und „Beren und Lúthien“ zu den drei „Großen Geschichten“. Zugleich ist dieser Band Schlussstein von Christopher Tolkiens Arbeit als Verwalter des Nachlasses seines Vaters J. R. R. Tolkien und Herausgeber weiterer Geschichten aus Mittelerde.

Bereits im Vorwort zu „Beren und Lúthien“ merkt der damals 93 jährige Christopher Tolkien an, dass dies wohl seine letzte Veröffentlichung sein wird, in dem aktuellen Vorwort zu diesem Buch korrigiert er sich hierbei darauf, dass „Der Fall von Gondolin“ sicherlich die letzte Veröffentlichung von ihm ist. Mit seinen 94 Jahren liegt das nahe, doch wer weiß – vielleicht gibt es ja doch noch weiteres von Christopher Tolkien? Nachdem er sich nun einmal korrigiert hat, bin ich jedenfalls sehr gespannt.

Für alle Leserinnen und Leser die eine abgeschlossene Geschichte, wie es bei Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ der Fall ist erwarten, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei dem vorliegenden Buch um Geschichtsfragmente handelt, die einen tieferen Einblick auf J. R. R. Tolkiens Arbeit ermöglichen. So wird die Geschichte von Turgon in verschiedenen Entwicklungsstadien abgebildet und durch Anmerkungen von Christopher Tolkien in einen verständlichen Zusammenhang gebracht.

Besonders die längeren Fassungen „Der ursprünglichen Geschichte“ und „Die letzte Fassung“ haben mir ausgesprochen gut gefallen. Lassen Sie doch erahnen wie beeindruckend ein vollendeter Roman über die Geschichte des Fall Gondolins geworden wäre. Die eindrucksvolle Mythologie Tolkiens wird durch die typische Tolkien-Atmosphäre, die durch wundervolle Landschaftsbeschreibungen hervorsticht, und durch sagenhafte Charaktere sowie einer passenden Sprache abgerundet.

Fantasy-Liebhaber deren Herz besonders für Kampfszenen schlägt werden hier auf ihre Kosten kommen, denn Morgoth sendet seine geballte Kampfkraft nach Gondolin aus – so dass es zu einem imposanten Kampf um die Stadt kommt. Alan Lee setzt dem Buch mit seinen Illustrationen schließlich die Krone auf. Wie bereits in vielzähligen Werken Tolkiens liefert er die stimmungsvollen Bilder zu Tolkiens phantastischer Welt.

Obwohl sich „Der Fall von Gondolin“ um einiges flüssiger lesen lässt als die vorherige Geschichte um „Beren und Lúthien“, die über mehrere Seiten in Versform verfasst ist, kann man diese Geschichtsfragmente einfach nicht mit einem bis zu Ende ausgearbeiteten Roman vergleichen. Man benötigt auf jeden Fall mehr Zeit um den Inhalt dieses Buches zu erfassen, und sei es nur um im Anhang oder in anderen Mittelerde-Werken Tolkiens nachzuschlagen.

Fazit

Ein Schmuckstück für die Tolkien-Fangemeinschaft in dem sich einmal mehr die Kunst von Tolkiens Schaffen zeigt.

★★★★☆


Über den Autor

J. R. R. (John Ronald Reuel) Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein (Südafrika) geboren. Er wuchs in England in der Nähe von Birmingham auf. Schon als Kind interessierte sich Tolkien für Sprache und Mythen. Seine Karriere begann er schließlich im Jahr 1925, als er zum Professor für Angelsächsisch in Oxford gewählt wurde. Schon bald erlangte Tolkien großes Ansehen als einer der besten Philologen weit und breit. Als seine besondere Vorliebe galten die alten nordischen Sprachen.

Im Jahr 1937 erschien sein erstes Werk »Der Hobbit«, dass sich wider Erwarten schnell zu einem beliebten Jugendbuch etablierte. Aufgrund des großen Erfolges wurde rasch nach einer Fortsetzung verlangt, die mit »Der Herr der Ringe« in den Jahren 1954/1955 erschien. J. R. R. Tolkien prägt mit seinen Geschichten um die Ereignisse in Mittelerde die Fantasyliteratur wie kein anderer. Mit 81 Jahren verstarb der Autor nach kurzer Krankheit.


Weitere Rezensionen

Sicher, diese ungewöhnliche Textsorte verlangt einem etwas mehr ab, als man es von Unterhaltungsliteratur gewohnt ist, aber wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt.
Teilzeithelden, Heike Lindhold

Christopher Tolkien veröffentlicht hier nicht nur die vollständige Geschichte vom Untergang einer mächtigen Stadt, er spürt in allen verfügbaren Mittelerde-Quellen Ursprünge und Entwicklungen jener Erzählung auf und lässt uns an einem kleinen literaturwissenschaftlichen Puzzlespiel teilhaben.
AstroLibrium

Für Tolkien-Fans und solche, die es noch werden wollen, bietet Der Fall von Gondolin erneut einen tiefen Einblick in die Arbeit des Autors und zeigt, wie er die Geschichte immer wieder veränderte, neu dachte und in seine Welt integrierte.
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„Der Fall von Gondolin“ rundet das Erste Zeitalter von Mittelerde ab, und immer wieder bin ich erstaunt, mit wie viel Fantasy und Tiefe J.R.R. Tolkien diese Welt erschaffen hat.
Piglet and her books

Die Lektüre des Buchs hat Ähnlichkeiten mit der Arbeit in einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Neben zwei großen finden sich kleinere Stücke, die sich in vielfältiger Weise zusammensetzen oder in die Nähe eines größeren Stückes bringen lassen.
Phantastisch Lesen

Es ist atemberaubend, wie sich für den interessierten Tolkien-Leser und -Fan Lücken im Gesamtwerk um Mittelerde schließen und man fasziniert erkennt, wie viele Geschichten (auch „Der Herr der Ringe“) miteinander verbunden sind.
Buchwelten

[…]die schnörkellos elegant erzählte Sage vom Untergang der Stadt mit den sieben Namen zieht Liebhaber klassischer Fantasy ebenso in ihren Bann wie Kenner der englischen, keltischen und germanischen Mythologie.
Die Seilerseite

Für Tolkien-Fans ist „Der Fall von Gondolin“ definitiv ein bibliophiles Highlight, das in der Sammlung nicht fehlen darf!
Lesen… in vollen Zügen

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